Das letzte Jahr war für uns alle so ganz anders als gedacht – und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Trotzdem wollen wir einen Blick ins Jahr 2021 wagen. Dazu haben wir ein paar Mitwirkende der Coworking Szene gefragt, was sie sich für das neue Jahr vorgenommen haben. Heute erzählt uns Matthias Zeitler, Cofounder des Coworking Bansko in Bulgarien, was er sich für das Jahr 2021 erhofft. Außerdem blickt er auf seine Prognose vom letzten Jahr zurück.

Wie blickst Du auf Deine Prognose vom letzten Jahr zurück? Hat sie sich bewahrheitet?

2020 war ein verrücktes Jahr. Einerseits hatten wir durch die unterschiedlichen Corona Massnahmen ein paar schwere Monate. Wir waren für 6 Wochen komplett geschlossen und danach war es für unsere Zielgruppe der Digitalen Nomaden schwer, zu reisen. Andererseits sind wir weiter gewachsen und hatten seit Anfang September jeden Monat mehr Mitglieder als im Vorjahr. Wir haben deshalb im Dezember eine weiteren Standort in Bansko eröffnet, diesmal weniger auf Büro Umfeld und mehr auf Café Atmosphäre fokussiert. Die Prognose, dass Remote Work mehr Mainstream wird ,hat sich komplett bewahrheitet, auch wenn Homeoffice durch Corona erzwungen wurde und nicht durch ein Umdenken in Unternehmen. Aber jetzt, nachdem viele Firmen mehr Erfahrungen mit Remote Work gesammelt haben, wird es sicher ein fixer Betandteil der Arbeitswelt bleiben.

Und wie sieht Deine Prognose für 2021 für die Coworking-Branche aus? Was wird sich ändern, was sind Möglichkeiten und Herausforderungen?

Coworking wird sehr stark weiter wachsen. Viele Menschen, die im Homeoffice arbeiten, stellen schnell fest, dass es mehr Spass macht und produktiver ist, in einem Coworking Space zu arbeiten. Zusätzlich können jetzt viel mehr Menschen ortsunabhängig arbeiten und werden diese Freiheit nutzen, um mehr zu reisen und sich abseits von grossen Städten anzusiedeln. Arbeiten auf dem Land oder in der Ferne wird überproportional wachsen.

Welche Pläne hast Du mit Deinem Space für das Jahr 2021?

Wir werden bestehende Standorte erweitern und mindestens einen weiteren Standort eröffnen. Unser Plan vom letzten Jahr, ein Coliving Angebot aufzubauen, hat sich zwischenzeitlich mehr in ein Partnerschaftsmodell gewandelt. Die Idee ist, einen Coworking Standort in einem grossen Apartment Komplex zu eröffnen und dort mit einem Partner Apartments zu vermitteln. Ausserdem wollen wir für Freizeit Aktivitäten ein Grundstück in den Bergen kaufen und dort eine kleine Hütte bauen.

Wie blickst Du persönlich auf das Jahr 2021?

Der Austausch mit anderen Coworking Betreibern und die Inspiration, andere Coworking Spaces zu besuchen, hat mir dieses Jahr sehr gefehlt. Ich freue mich darauf, dass es bald, durch Impfungen und sommerliche Temperaturen, wieder möglich sein wird, zu reisen. Ansonsten liegt viel Arbeit vor mir, insbesondere die Vorbereitung der Bansko Nomad Fest Veranstaltung Ende Juni.

Vielen Dank an Matthias Zeitler für das Interview!