Das letzte Jahr war für uns alle so ganz anders als gedacht – und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Trotzdem wollen wir einen Blick ins Jahr 2021 wagen. Dazu haben wir ein paar Mitwirkende der Coworking Szene gefragt, was sie sich für das neue Jahr vorgenommen haben. Heute erzählt uns Dr. Sebastian Schmidt, Gründer und Geschäftsführer von SleevesUp!, von seinen Plänen für 2021.

Wie sieht Deine Prognose für 2021 für die Coworking-Branche aus? Was wird sich ändern, was sind Möglichkeiten und Herausforderungen?

Wir erwarten, dass 2021 zu Beginn noch verhalten anfangen wird. Wir sehen relativ viel Bewegung im Segment „kleiner“ Tarife – viele Studenten, die einen Ort zum Lernen suchen oder Menschen, die vorübergehend eine Alternative zum Homeoffice brauchen. Es kommt aber so langsam auch wieder Bewegung in größere Anfragen – Mittelstand und Corporates orientieren sich nach flexiblen Lösungen. Hier rechnen wir allerdings nicht mit signifikanten Abschlüssen vor Q2, bzw. vor einer Eindämmung der Corona Einschränkungen. Wir erwarten, dass mit einem konkreter und langfristig absehbaren Ende der Corona Einschränkungen der „Knoten im Markt“ platzen wird und dann nicht nur Kleinunternehmen und Selbständige, sondern auch größere Teams viel stärker flexible Office Lösungen nicht nur nachfragen, sondern auch umsetzen werden. So lange jedoch nicht klar ist, wie lange der Lockdown andauert, bzw. wann und wie Mitarbeiter sicher ins Büro zurückkehren können, erwarten wir keine signifikanten Entscheidungen auf Ebene von Corporates.

Welche Pläne habt Ihr mit Euren Spaces in diesem Jahr?

Zwei Standorte, die wir schon sehr lange in der Vorbereitung haben, eröffnen wir gerade und werden in Q1 2021 operativ an den Start gehen. Da wir hier relativ lange schon in der Vorvermarktung sind und sich diese Standorte in stabilen/starken Märkten befinden, sind wir guter Dinge, trotz des anhaltenden Lockdowns schnell auf eine gute Auslastung zu kommen. Zwei weitere Standorte wollen wir in der zweiten Jahreshälfte realisieren, am liebsten dort, wo auch jetzt schon die Märkte am stärksten sind, bzw. wir Nachfrage aufgrund von Vollauslastung derzeit nicht weiter bedienen können. Voraussetzung für diese Investitions-Entscheidung ist aber auch bei uns ein absehbares Ende der Lockdown-Zeit und eine absehbare Normalisierung der Büro-Situation und Märkte.

Wie blickst Du persönlich auf das Jahr 2021?

Persönlich blicke ich sehr zuversichtlich ins Jahr 2021. Natürlich werden wir das, was wir in 2020 verpasst haben, nicht im Handumdrehen wieder gut machen können – es steht uns viel Arbeit bevor. Und auch, wenn erwartungsgemäß die ersten Jahreshälfte anhaltend mit vermutlich noch stärkeren Einschränkungen verbunden sein wird als jetzt schon: Ein Ende der harten Einschränkungen ist in Sicht, der Weg dorthin wird konkreter. Für uns bedeutet das, dass wir zwar noch eine Weile mit gezogener Handbremse unterwegs sein müssen, aber die Zuversicht wächst stetig! Die positiven Signale, die wir aus dem Markt bekommen, haben sich bereits im November 2020 eingestellt und seither stetig zugenommen. Der Januar hat stärker angefangen als je zuvor und man spürt wieder Mut und Macher-Spirit bei Kunden und Partnern. Wenn sich alle nur noch für ein paar Wochen zusammenreißen und durchhalten, werden wir bald das Pendel in die andere Richtung zurückschwingen sehen. Es gibt einiges aufzuholen und wir wollen es anpacken!