Das eigene Wohnzimmer – oder eher US- und Erfolgsgeschichten-typisch – die eigene Garage ist und war die Heimat vieler erfolgreicher Onlineshops und Unternehmen. Microsoft hat so angefangen, Delta Airlines hat so angefangen und auch der inzwischen zum Rameder-Konzern gehörende Shop von Bertelshofer soll so angefangen haben.

Die Vorteile liegen scheinbar auf der Hand. Aus dem Homeoffice heraus lässt es sich kostengünstig agieren. Egal ob Dropshipping-Konzept oder Onlineshop mit angeschlossenem Kleinlager. Solange der Platz ausreicht, ist die eigene Garage die kostengünstigste Alternative. Zumindest auf den ersten Blick. Denn was fehlt und früher oder später direkte oder indirekte Kosten verursacht, sind zum einen wertvolle Kontakte, zum anderen Equipment und Peripherie.

Networking und Kontakte zahlen sich schnell aus. Wo bekommt man günstiges Kopierpapier? Wer liefert die besten Versandkarton? Wer macht mir ein neues Shoplogo? Wer aber keine Geschäfts- oder Sparringspartner um die Ecke sitzen hat, der kann sich die guten Tipps und Ratschläge nicht mal so nebenbei bei einer Kickerpartie oder einem gemeinsamen Kaffee holen.

Und gleiches gilt für Peripherie und Equipment. Wer allein aus dem Wohnzimmer heraus agiert, kann sich weder die Fotoausrüstung für Produktfotos im Onlineshop teilen, noch den Drucker, den Internetanschluss oder den Kaffeevollautomaten. Und zu guter Letzt: Auch der Besprechungsraum fehlt. Wer sich mit Kunden oder Lieferanten an einen Tisch setzen möchte, muss im schlimmsten Fall erstmal das Geschirr vom Vorabend abwaschen.

Coworking als Alternative

Coworking bietet auch für Shopbetreiber ein perfekte Alternative für den Start und das Wachstum. Echte Coworking-Spaces – nicht zu verwechseln mit Büro-Sharing – bieten Shopbetreibern ein flexibles Mietmodell, stellen Mobiliar und Equipment. Dazu bieten sie vielfältige Ansatzpunkte für Zusammenarbeit und als Ideenschmiede. Wer einschlägige Facebook-Gruppen wie die des Kölner Startplatzes liest, dem wird schnell klar, welche Vorteile hier warten: „Hat mal jemand ein 10 Meter-USB-Kabel?“, „Ich brauche einen Webentwickler, wer hat Zeit?“, „Wir suchen eine Teilzeitkraft im Backoffice“. Anfragen dieser Art bleiben nicht lange unbeantwortet. Und wenn es nicht eine direkter Lösungsvorschlag für das jeweilige Problem ist, dann kennt immer jemand jemanden, der Rat oder Lösung weiß.

Was mit steigendem Geschäftserfolg freilich zu klären wäre, ist die Frage des Lagerplatzes. Der Shop wird erfolgreich, der Warenumsatz vervielfacht sich, gleiches gilt dann oft auch für den Platzbedarf. Aber auch hier können Coworkingspaces helfen. Oft verfügen sie selbst über ein ausreichendes Angebot oder können über Kooperationspartner günstige Konditionen aushandeln.

Coworking-Spaces boomen

Die Nachfrage nach echten Coworking-Spaces steigt unaufhaltsam. Büroflächen werden in Ballungszentren immer teurer. 10 bis 12 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete sind die Regel. Dazu kommen Nebenkosten, Internetanschluss, Verbrauchsmaterialien und so weiter und sofort. Für ein kleines Büro kommen so schnell mehrere hundert Euro Fixkosten pro Monat zusammen. Mit wachsender Teamgröße auch mal schnell ein oder zwei Tausend.

Auf den Zug der steigenden Nachfrage springen inzwischen auch zahlreiche Städte oder privatwirtschaftliche Anbieter auf. Nur agieren diese dann meist als reine Vermieter, bieten also eher weniger Coworking, als Bürogemeinschaft.

Anders die echten Coworkingspaces. In Aachen entsteht in der entweihten Elisabeth-Kirche ein Space unter der Trägerschaft des digitalHUBs, in Augsburg der CoworkingCampus als Coworkingspace, Inkubator, branchenübergreifendes Gründungzentrum. Mit zahlreichen Veranstaltungen für Gründer und Entrepreneure bieten auch die Betahäuser oder das Coworking im DigitalHub Bonn ein perfektes Umfeld für das Unternehmenswachstum.

Wer einmal Coworking-Luft geschnuppert hat, lässt sich schnell von der Atmosphäre und dem Geist anstecken. Und weil Coworking-Anbieter von ihrem Konzept selbst überzeugt sind, bieten viele auch einen kostenfreien Schnuppertag an. Einfach mal vorbeigehen und probearbeiten. Beim CoWork-Konzept bewerben sich schließlich die Arbeitsplätze bei ihren Nutzern.

 

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