Welche Vorteile Coworking Spaces für Unternehmen bieten und wie Betreiber Unternehmen davon überzeugen können, dass ein Coworking Space genau das Richtige als alternativer Arbeitsort für sie ist, darum ging es in einer Podiumsdiskussion auf der #zukunftcoworking.

Viel übersetzen und dann erwachsen werden: Das ist es, was Coworking Spaces machen müssen, wenn sie Angestellte aus Unternehmen vermehrt als Nutzer gewinnen wollen. Viele Arbeitnehmer wünschen sich weniger langer Pendelweg ins Büro, aber auch keine Arbeit am Küchentisch auf einem unbequemen Stuhl. Wie Coworking Spaces genau diesen Wunsch erfüllen können und warum die Klischees, die oft mit Coworking Spaces als Arbeitsplatz verbunden sind, völlig veraltet sind, darüber sprachen Dr. Sebastian Schmidt, Gründer von SleevesUp!, Thorsten Wilhelm als Vertreter des BVMW e. V. und Nikos Kanonis, Head of Space Management bei WORQS Coworking, am 13. Oktober auf der #zukunftcoworking in der Podiumsdiskussion „Coworking Spaces als alternativer Arbeitsort für Unternehmen“. Dabei räumten sie auch mit einigen Klischees auf.

„Die meisten Nutzer aus den Unternehmen wünschen sich erst einmal die Basics“, erklärte Nikos. „Tisch, Stuhl, Internet. Der Rest kommt erst später, wenn sich dann der Entscheider ‚von oben‘ einschaltet.“ So wünschen sich Unternehmen oft ein eigenes WLAN-Netzwerk für ihre Angestellten. „Oft fragen dann aber die Entscheider im Nachgang nach Sachen, die häufig schon längst passiert sind, weil die Nutzer und wir bereits darüber gesprochen haben“, so Nikos. Dafür sei es wichtig, mit den Nutzern ins Gespräch zu kommen, stimmte Sebastian zu. „Man sollte aber zusätzlich versuchen, an die Entscheider zu kommen, durch Networking bei Branchenevents zum Beispiel. Oft müssen wir viel tun, um die Entscheider zu erreichen, aber genau das ist wichtig für uns.“ Dem stimmte auch Thorsten zu. „Ich denke, man muss oft speziell auf die Option Coworking Space hinweisen und erklären, wieso es sinnvoll ist, diese zu nutzen.“

Alternative Arbeitsorte für Unternehmen #zukunftcoworking

Erwachsen werden

In diesem Punkt waren sich die drei Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig. Sebastian allerdings merkte an: „Coworking Spaces für Unternehmen alltäglich zu machen, ist keine Aufgabe, die von heute auf morgen erledigt ist. Das wird noch jahrelang brauchen, bis wir mit der Branche so richtig erwachsen geworden sind.“ Um das zu schaffen, müssen Betreiber und/oder Manager von Coworking Spaces vor allem Übersetzungsarbeit leisten. „Was ist Coworking? Warum lohnt sich das überhaupt? Das sind die Fragen, die wir den Unternehmen und den potenziellen Nutzern beantworten müssen“, so Nikos. Auf Nutzerebene bieten sich dafür vor allem Formate wie ein Open Office an. „Komm rein, probier aus!“ ist hier das Motto. Es geht darum, den potenziellen Nutzern den Coworking Space näherzubringen und sie herumzuführen. Schon vor der Eröffnung eignen sich Events wie ein Baustellenbier. „Da können wir beantworten: Was passiert hier und warum passiert das?“ Über zahlreiche Formate können Verantwortliche so dafür sorgen, dass Coworking bekannter, anerkannter und so auch erwachsen(er) wird.

Möglichkeiten für Wachstum und Entfaltung gibt es im Coworking Space viele. Diese sehen Sebastian, Thorsten und Nikos als größte Chancen. Kleine Unternehmen und StartUps können im Coworking Space wachsen und sich erweitern. „Dezentrale Coworking Spaces bergen auch für den Mittelstand tolle Optionen”, so Thorsten. Am Ende der Podiumsdiskussion waren sich die drei einig: Es wird zwar noch ein paar Jahre dauern, bis die Branche richtig erwachsen ist, aber im Grunde ist Coworking eine der wichtigsten Lösungen für hybrides und damit modernes Arbeiten.

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