Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Nicht nur Berufe wandeln sich, sondern die gesamte Art zu arbeiten. Es entstehen vielseitige Arbeitszeitmodelle und kreative Arbeitsumgebungen. Rund 60 Prozent aller Arbeitnehmer pendeln inzwischen, im Jahr 2000 waren es 53 Prozent. Arbeitnehmer quälen sich täglich auf verkehrsüberlasteten Straßen vorbei an Großbaustellen. Dabei lassen sie wertvolle Lebenszeit auf der Strecke. Ein großer Wunsch vieler Menschen ist es, diesem Dilemma zu entkommen und eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen.

Mitarbeiterzufriedenheit steigern

Coworking Spaces bieten einen mit modernster Infrastruktur ausgestatteten Arbeitsplatz, immer häufiger auch  in direkter Nähe zum Wohnort. Bisher nutzen diese Möglichkeit vor allem Freiberufler, um sich mit anderen zu vernetzen und in inspirierender Umgebung zu arbeiten. Inzwischen erkennen auch immer mehr Arbeitgeber, dass neue Ansätze nötig sind, um qualifiziertes und dauerhaft motiviertes Personal zu generieren. Die Nachfrage großer Unternehmen nach Coworking-Spaces steigt, sodass in Zukunft eine höhere Anzahl an Arbeitnehmern von den vielen Vorteilen profitieren kann.

Hohe Kostenersparnis bei Fahrtkosten

Pendeln verschlingt einen beträchtlichen Anteil des Monatslohnes. Wer täglich weite Fahrtstrecken zurücklegen muss, spürt dies beim Tanken schmerzlich im Geldbeutel. Das nachfolgende Beispiel verdeutlicht, wie sich die Fahrtkosten summieren:

Bei einem Durchschnittsverbrauch von 6,00 Liter pro hundert Kilometern und einem Spritpreis von 1,42 Euro pro Liter entstehen bei einer Entfernung von 15 Kilometern zur Arbeitsstätte 2,56 Euro an Kosten pro Tag. Beträgt die Entfernung 40 Kilometern, belaufen sich die Kosten auf 6,82 Euro pro Tag. Im Jahr ergeben sich bei durchschnittlich 230 Arbeitstagen Mehrkosten in Höhe von rund eintausend Euro.

Steuerliche Aspekte

Für die Fahrtkosten zur Arbeitsstätte kann die Pendlerpauschale mit 0,30 Euro pro Kilometer für den einfachen Fahrtweg in der Einkommensteuererklärung geltend gemacht werden. Jedoch wurde diese seit Jahren nicht an die stark gestiegenen Spritpreise angepasst, sodass Pendler weniger Geld in der Tasche haben.
Wer ein Dienstfahrzeug fährt, muss die gefahrenen Kilometer zur Arbeitsstätte versteuern. Dies bedeutet bei einem weiten Arbeitsweg oftmals erhebliche Steuernachzahlungen für den Arbeitnehmer. Ob durch die Nutzung von Coworking-Spaces steuerliche Vorteile möglich sind, sollte im Einzelfall ein Steuerberater prüfen. In jedem Fall macht sich der positive Effekt im Geldbeutel bemerkbar, wenn der Arbeitgeber die Kosten für den Arbeitsplatz im Space trägt.

Geringere Wartungskosten für den eigenen PKW

So simpel es klingt, die Kfz-Nebenkosten machen einen Großteil der tatsächlichen Kosten aus. Wer also weniger pendelt, spart allein schon durch geringeren Verschleiß bei Reparaturen, Inspektionen, Reifen. Dazu kommen rein rechnerisch auch die Rücklagen für den nächsten PKW. Diese nötigen Investitionen müssen rechtzeitig angespart werden. Wegen des verkürzten Zeitrahmens bis zum Kauf fällt der monatliche Sparbeitrag für die Wiederbeschaffung eines Neufahrzeugs entsprechend höher aus. Bei Leasingverträgen muss stattdessen eine höhere An- oder Restzahlung geleistet werden. Die aufgezählten extra Kosten für Verschleiß und frühere Anschaffung belaufen auf unterm Strich auf mehrere hundert Euro pro Monat, welche sich zum erhöhten Spritkostenaufwand addieren. Wer es nicht glauben mag: einfach mal im ADAC Autokostenrechner nachprüfen.

Mehr Lebenszeit durch weniger Pendelei

Die Freizeit der Pendler reduziert sich stetig. Laut ADAC-Staubericht standen Verkehrsteilnehmer im Jahr 2017 457.000 Stunden im Stau, 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, muss Verspätungen hinnehmen. Rechnet ein Arbeitnehmer die Fahrtzeit mit, kommen zur Arbeitszeit wöchentlich je nach Entfernung zahlreiche Stunden hinzu.

Ein Beispiel verdeutlicht dies: Liegt das Büro statt 45 Minuten nur 15 Minuten entfernt, gewinnt man täglich eine Stunde. Das sind wöchentlich fünf Stunden, monatlich zwanzig Stunden. Diese kostbare Lebenszeit steht für mehr Schlaf, Erholung, Hobbies und die Familie zur Verfügung.

Work-Life-Balance

Ins Privatleben kommt frischer Schwung, da das Arbeiten in naher Umgebung von vielen Einschränkungen befreit. Termine können leichter wahrgenommen werden, spontane Unternehmungen oder Verabredungen mit Freunden stattfinden.

Berufstätige Eltern meistern den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Beruf wesentlich leichter. Durch die reduzierte Fahrtzeit steht morgens mehr Zeit für Vorbereitungen, Frühstück und das Bringen zur Kita zur Verfügung. Am Spätnachmittag gibt es keine Adrenalinstöße mehr, weil man hilflos im Stau feststeckt, während gerade die Kita schließt. Auch andere wichtige Dinge finden durch die hinzugewonnene Familienzeit ihren Platz: in Ruhe Einkaufen, Kochen und gemeinsam Essen, Hausaufgaben überprüfen, Spielen oder noch ein wenig an die frische Luft gehen.

Erhöhte Produktivität

Auf Dauer wirkt sich der verminderte Stress positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus. Dies geht mit weniger Fehltagen sowie gesteigerter Leistungsfähigkeit und Motivation einher. Die Nettoarbeitszeit steigt, da der Arbeitnehmer wesentlich effektiver und produktiver arbeitet. Manche Mitarbeiter, speziell Erziehende, stocken die Stundenzahl auf, was dem Arbeitgeber ebenfalls entgegenkommt.

Beitrag für die Umwelt

Coworking wirkt der Entwicklung weiter steigender Pendlerbewegungen entgegen. Straßen und Autobahnen werden entlastet, der Ausstoß gesundheitsschädlicher und treibhausgasfördernder Abgase reduziert. Vielleicht erkennt die Politik, dass das Arbeitsmodell Coworking einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz darstellt und bietet neue Förderprogramme für Coworking-Spaces an.

Lohnt sich pendeln überhaupt?

Der Frage, ob sich Pendeln überhaupt lohnt, ist Spiegel Online in einem aktuellen Artikel nachgegangen. Die interaktive Grafik zeigt anschaulich, in welchen Großregionen pendeln überhaupt noch funktioniert.