Seit dem Frühjahr 2019 ist Hamburg um einen ganz speziellen Coworking Space reicher. Das „Hamburger Ding“ ist ein Cross Community Space direkt an der Reeperbahn. „Das heißt: Wir schaffen zahlreiche Angebote für unterschiedliche Zielgruppen. Hier wird nicht nur klassisch gearbeitet“, erklärt Gründer Tomislav Karajica. Auf 6.500 Quadratmetern, die sich über fünf Etagen verteilen, stehen den Nutzern neben 330 Arbeitsplätzen und acht Eventflächen auch mehrere Küchen und Lounges sowie ein Podcaststudio zur Verfügung. Besonders hebt sich das Hamburger Ding aber dadurch von anderen Coworking Spaces ab, dass hier alles unter dem Motto „Sport und Bewegung“ läuft – dabei geht es aber nicht nur um klassischen, sondern auch um virtuellen Sport. Überall im Space wird das Motto deutlich.

Hamburger Ding Café

Arbeiten auf dem Laufband

So ist zum Beispiel in der WORKoutZone das Arbeiten auf dem Laufband oder Spinningbike möglich. Das tägliche Workout einfach nebenbei absolvieren? Kein Problem. „Das Hamburger Ding setzt darauf, Menschen über geteilte Interessen zusammenzubringen, mit Inhalten aus Sport, E-Sport, Gesundheit, Begegnung und Bildung – eingebettet in einem Mix aus hochwertigem Interieur und digitalen Lösungen“, erklärt der Gründer. Und er skizziert auch gleich einen beispielhaften Tagesablauf, wie er im Hamburger Ding ganz gewöhnlich ist. „Ich kann morgens ins Ding kommen, einen Kurs in unserem Fitnessraum, der Towers-Zone, absolvieren, anschließend im Massage-Sky-Seat mit Blick auf den Hafen arbeiten, mir in unserer Rooftop-Küche mein Mittagessen kochen, es mir mit Kollegen in der Hygge-Lounge schmecken lassen, den Verdauungsspaziergang an einem Laufband-Schreibtisch machen, dabei telefonieren oder Mails checken und abends in den United Cyber Spaces zocken oder die After-Work-Party in der Cappellini-Lounge feiern.“ Aus seiner Sicht ist die richtige Lösung für den gesellschaftlichen Wandel, die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmen aufzulösen. „Das zeigt auch die Resonanz, die wir erhalten haben.“

WORKout Zone Hamburger Ding

Arbeit und Bewegung ergänzen sich perfekt

Doch Arbeit und Sport in einem? Passt das zusammen? Ja, findet Tomislav. Und er erklärt auch, warum: „Sport und Bewegung sorgen nachweislich für eine gesteigerte Hirnaktivität.“ Zum einen wolle man kreativere und produktivere Arbeit unterstützen, zum anderen spart die Integration von Sport in den Arbeitsalltag auch Zeit. „Anstatt vor oder nach der Arbeit ins Fitnessstudio zu hetzen, kann man bei uns die täglichen Workouts ganz einfach integrieren.“ So gibt es zum Beispiel Gehbänder – sich gleichzeitig bewegen und dabei Mails schreiben? Kein Problem. Dies bietet sich vor allem an, da sich stundenlanges Sitzen bekanntermaßen negativ auf den Körper auswirkt. Neben den Angeboten, die selbstständiges Fitnesstreiben ermöglichen, gibt es aber auch tägliche Angebote unter Anleitung eines professionellen Trainers. Allerdings muss Tomislav auch zugeben, dass das neuartige Konzept am Anfang etwas ungewohnt war. „Es war schon etwas seltsam, wenn jemand in Sportklamotten durch die Gänge und an den Meetingräumen vorbeigelaufen ist“, lacht er. „Mittlerweile haben sich aber alle daran gewöhnt und das Angebot wird sehr gut angenommen.“

Hamburger Ding Towers Zone

Unterschiedliche Lebenswelten miteinander verknüpfen

Die Trennung von Büro und Fitnessstudio ist mit dem Hamburger Ding also quasi aufgehoben. Ein weiteres Element, das hervorsticht, ist der E-Sport. „Wer gerne zockt, hat hier die Möglichkeit, dieses Hobby einfacher in den Tagesablauf zu integrieren“, erklärt Tomislav. Jedoch geht es sowohl beim Cyber Space als auch bei anderen „Modulen“, wie es im Hamburger Ding heißt, nicht nur um Mieter, sondern viel mehr um Communitys. Diesen soll Raum gegeben werden. „70% der 14- bis 29-jährigen Deutschen sind Gaming begeistert oder interessieren sich dafür“, erklärt der Gründer. Auch ihnen soll hier ein Platz geboten werden. „In einer modernen Gesellschaft werden sich die unterschiedlichen Lebenswelten immer stärker miteinander verknüpfen.“

Hamburger Ding United Cyber Space

Von der Idee zum Ding

Diese Erkenntnis war auch der Anstoß für das Hamburger Ding. Tomislav ist in der Projektentwicklung zu Hause und überzeugt davon, dass der durch die Digitalisierung ausgelöste gesellschaftliche Wandel auch Immobilien prägen wird. „Die Orte, an denen wir arbeiten und unsere Freizeit gestalten, werden sich radikal verändern“, sagt er. Schon seit 2009 wurden seine Gedanken zu diesem Thema immer konkreter. Hinzu kam eine Reise, auf die er sich mit den Hamburg Towers begeben durfte. „Da konnte ich erleben, wie wir mit Basketball maßgeblich zur Veränderung des Stadtteils Wilhelmsburg beitragen haben. Es war uns möglich Menschenmassen in Bewegung zu setzen.“ Was ihm besonders auffiel: Menschen besuchen Orte, wenn sie bestimmte Inhalt finden. Doch wie lassen sich Inhalte in Gebäude bringen und welche Rolle könnte die digitale Reichweite dabei spielen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Gründer ausführlich. So lange, bis die Idee für das Hamburger Ding entstand. Diese entwickelte sich dann in den letzten Jahren immer weiter.

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Corona Safe House

Die Corona Pandemie hat auch das Hamburger Ding getroffen, jedoch ließ man sich davon nicht verunsichern. Inzwischen ist das Hamburger Ding sogar zertifiziert als Corona Safe House. Gemeinsam mit der renommierten Hamburger Praxis MVZ Labor Dr. Fenner und Kollegen wurde ein umfangreiches Hygienekonzept für das gesamte Haus sowie die Meetingräume entwickelt. Aus dem Hygienekonzept gehen unter anderem virensichere Meetingräume hervor. Denn diese sind nicht nur mit Trennwand-Systemen aus Plexiglas ausgestattet und bieten zudem ausreichen Abstand, sondern werden auch nach jedem Meeting durch speziell geschultes Reinigungspersonal desinfiziert. Ein besonderer Service sind Corona Tests mit Ergebnis am selben Tag bzw. am nächsten Morgen. An zwei Werktagen nimmt medizinisches Fachpersonal für 100€ pro Person einen Abstrich im Hamburger Ding vor.

Hamburger Ding Corona Safe House

Eine Vorreiterrolle

Die Community im Hamburger Ding ist breit gefächert. „Vom Medienhaut über den Autor bis zur Niederlassung für eine große Software Firma ist alles dabei“, erklärt Tomislav. „Man kann aber generell sagen, dass wir im Segment Coworking ein Premium-Produkt sind, aufgrund der sehr hochwertigen Ausstattung, umfangreichen Services und natürlich mit all dem, was neben dem reinen Arbeiten hier möglich ist.“ Doch das „Ding“ soll nicht nur ein Hamburger Ding bleiben. Das Team hat die nächsten Städte bereits ins Auge gefasst. „Wir wollen die Ding Reihe breit ausrollen“, erklärt Tomislav. So ist die Eröffnung des Kieler Dings für 2022 geplant, dann steht das Osnabrücker Ding auf dem Plan, weitere Spaces – unter anderem in Lübeck und Bremen – sollen folgen. „Dabei stülpen wir den Städten aber nicht Eins-zu-Eins den Ansatz des Hamburger Dings über, sondern binden regionale Gegebenheiten ein.“ Doch Tomislavs Ziel ist nicht einfach nur die Eröffnung weiterer „Dinger“. Er möchte, dass ein Wandel in der Arbeitswelt und deren Gestaltung stattfindet. „Wir haben den Anspruch, deutschlandweit eine Vorreiterrolle im Hinblick auf die Möglichkeiten für die Gestaltung eines gesunden Alltags einzunehmen.“

 

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