Coworking ist ein wichtiger Faktor bei der der Gewinnung junger Talente. Das zeigt eine Studie in der Unternehmenslandschaft.

Coworking spielt inzwischen eine wichtige Rolle bei der Gewinnung junger Talente und Arbeitgeber werden immer offener, was neue Arbeitsmodelle betrifft. Das wurde auch in einer Befragung vom Coworking-Anbieter Beehive in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Obsurvant deutlich. Im Juli 2023 befragten sie in einer Studie 500 HR-Verantwortliche aus verschiedenen Unternehmensgrößen, um mehr über die Bedürfnisse und Erwartungen der Arbeitnehmer, die Möglichkeiten der Arbeitgeber in Bezug auf Arbeitsmodelle und die Zufriedenheit und Präferenzen zu erfahren.

Auffällig ist besonders der Gap zwischen den verschiedenen Altersklassen. So gaben in der Umfrage 48 % der Befragten unter 35 Jahren an, dass ihr Unternehmen den Mitarbeitenden Corporate Coworking anbietet. Je älter die Befragten, desto geringer wird diese Zahl. So haben bei den über 50-jährigen nur 10 % der Befragten in ihrem Unternehmen die Möglichkeit, Corporate Coworking zu nutzen. Das zeigt deutlich, dass vor allem jüngere HR-Verantwortliche die Bedürfnisse der Belegschaft nach flexiblen Arbeitsplatzmodellen erkannt haben. Ältere Verantwortliche halten andere Punkte für relevanter.

36 % der jungen HR-Verantwortlichen ist es laut der Umfrage vor allem wichtig, dass Coworking Spaces nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch zusätzliche Services und Angebote wie Events und Community Management enthalten. Hier spielt das Bedürfnis nach persönlicher Interaktion und Austausch eine Rolle, das auch in Zeiten von Hybrid- und Remote-Work präsent ist. „Coworking Spaces sind nicht nur Arbeitsorte, sondern auch Orte der Begegnung. Sie bieten eine Alternative zum Pendeln zum Firmensitz, gleichzeitig aber auch eine Alternative zur Isolation im Homeoffice“, erklärt Tobias Kollewe, Präsident des Bundesverband Coworking Spaces Deutschland e. V. (BVCS). Er sieht eine positive Entwicklung bei der Nutzung von Coworking Spaces. Auch Anna Maria Losos, Head of Coworking bei Beehive, betont, dass Corporate Coworking insbesondere bei jüngeren Generationen eine hohe Relevanz hat.

Die Umfrage zeigt auch, dass kleine Betriebe mit weniger als 10 Mitarbeitern grundsätzlich Potenzial in Corporate Coworking erkennen (41 %), jedoch die wenigsten befragten Unternehmen dieser Größe aktuell Coworking-Modelle anbieten (17 %). Die Hintergründe sind vermutlich die fehlenden Ressourcen und personellen Kapazitäten, die in kleinen Unternehmen fehlen, die es aber braucht, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen oder das Ganze zu managen. Bei größeren Unternehmen sieht das anders aus. Ganze 70 % der Befragten von Unternehmen mit einer Größe von 51 bis 250 Mitarbeitern gaben an, dass ihre Mitarbeiter verschiedene Möglichkeiten hätten, außerhalb des Büros oder Homeoffice zu arbeiten. 70 % nutzen mobiles Arbeiten als Alternative. „Auch hier zeigt sich, dass das Interesse und die Bedeutung an Shared Workspaces zunimmt“, betont Tobias Kollewe. „Wir als Bundesverband merken, dass vor allem die großen Unternehmen immer häufiger Coworking in ihren Arbeitsalltag einbauen.“ Das zeigt auch die Umfrage: Coworking als Benefit ist in großen Unternehmen mit mehr als 251 Mitarbeitern mit 76 % deutlich relevanter als in kleineren. Anna Maria Losos findet das verständlich. „Es ist nachvollziehbar, dass insbesondere Kleinstunternehmen eher vorsichtig mit der Implementierung neuer Coworking-Konzepte umgehen.“ Beehive bietet hier mit seiner Enterprise-Lösung vor allem dieser Zielgruppe die Möglichkeit, das Konzept ohne den Bedarf zusätzlicher Ressourcen umzusetzen.

Insgesamt zeigt die Befragung deutlich, dass die Möglichkeit zur Nutzung von Coworking auch vom Alter der Entscheider abhängig ist. „Ein Grund mehr, dort anzusetzen und Entscheider jeden Alters von Coworking zu überzeugen“, betont Tobias Kollewe.