In unserer Reihe #SPACES stellen wir Coworking-Spaces und hybride Flächenangebote aus ganz Deutschland vor. Im heutigen Beitrag geht es um die digitalCHURCH, die Teil des digitalHUB Aachen ist. Dazu haben wir ein Interview mit Iris Wilhelmi, Geschäftsführerin des digitalHUB, geführt.
Location | digitalHUB Aachen @ digitalCHURCH Jülicher Str. 72a, 52070 Aachen |
Web | www.aachen.digital |
Betreiber | digitalHUB Aachen e.V. |
Coworking-Fläche | 1.000 qm |
Veranstaltungsfläche | 1.000 qm |
Anzahl Schreibtische (fix und flex gesamt) | 100 |
Gründungsjahr | 2017 |
Portrait
Coworking im Kirchenschiff – das gibt es in Aachen in der digitalCHURCH. Der Coworking-Space in der digitalCHURCH ist Teil des Digitalisierungszentrums des digitalHUB Aachen e.V. Dieser Verein setzt sich für die Digitalisierung der Wirtschaft und der öffentlichen Hand der Region Aachen ein. Mitglieder sind Mittelstand, Industrie, Startups und Institutionen, welche die Ziele des Vereins unterstützen. Die Gründer haben sich bewusst für die Ausgestaltung als eingetragener Verein entschieden, da hier eine demokratische und nachhaltige DNA in der Gesellschaftsform verankert sind.
Die Idee des digitalHUB Aachen ist, Startups und IT-Mittelstand (digitale „Enabler“) mit klassischem Mittelstand und Industrie als Anwender (digitale „User“) in der digitalCHURCH zusammenzubringen, um gemeinsam neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu realisieren. Unterstützt wird dies durch Region und Wissenschaft („Supporter“). So ist es gelungen, ein funktionierendes und dynamisches digitales Ökosystem zu etablieren.
Treiber der Vision zur Realisierung einer digitalen Region Aachen ist der ehrenamtliche Vorstand mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Oliver Grün, CEO der GRÜN Software Group, sowie Prof. Dr. Malte Brettel, Prorektor der RWTH Aachen University und Michael Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen.
Dahinter steht ein starkes interdisziplinäres Team mit 25 „Überzeugungstätern“ aus den Bereichen Beratung, Marketing, Eventmanagement und Organisation sowie Wirtschaftsförderung.
Sie alle wollen euregional eine „Aachen Area“ als digitales Innovationsland schaffen. Das Digitalisierungszentrum des digitalHUB Aachen ist Teil der Initiative „Digitale Wirtschaft NRW (DWNRW)“ und eines von fünf geförderten Zentren für die digitale Wirtschaft in NRW.
Mit der Gründung des digitalHUB Aachen e.V. ist eine echte Bottom-Up Digitalisierungsbewegung aus Mittelstand und Industrie entstanden.
Interview mit Iris Wilhelmi
Wie würdest Du Euren Coworking-Space beschreiben?
Unser Coworking-Space atmet einen besonderen Geist – die Kirche als Ort der Begegnung funktioniert auch im entweihten Zustand. Die hohen Decken und die Reflexe der bunten Kirchenfenster lassen immer noch die Spiritualität des Gebäudes spüren. So ist hier bei der Arbeit eine positive und inspirierende Atmosphäre spürbar. Gleichzeitig sind die Coworker eine richtige Gemeinschaft, denn hier gehören Austausch und Netzwerken genauso dazu wie konzentrierte Arbeit. Beides ist möglich und wird gelebt. Das Besondere ist, dass hier nicht nur Startups arbeiten, sondern dass Unternehmer und Business-Developer aus Mittelstand und Industrie ebenfalls das Coworking in der digitalCHURCH zu ihrer Inspiration und zur konzentrierten Arbeit aufsuchen.
Wo liegt Euer Coworking-Space?
Unsere digitalCHURCH liegt mitten in Aachen und ist dabei mit öffentlichen Verkehrsmitteln und von der Autobahn gut erreichbar. Aachen Nord ist ein spannendes Viertel, so sind in unserer Nachbarschaft nicht nur Firmen wie Streetscooter angesiedelt, sondern auch ein Kunstmuseum und alte Fabrikgebäude, die zunehmend spannende Gründer und Unternehmen anziehen.
Wie setzt sich die Nutzerstruktur in Eurem Space zusammen? Wer kommt zum Coworking?
Unsere Coworker sind zum einen die Mitglieder des digitalHUB Aachen e.V. Darüber hinaus sind Gründer und Unternehmer aus den Bereichen Kreativwirtschaft und Social Entrepreneurship sowie digitale Nomaden ebenfalls herzlich willkommen.
Gibt es (schwerpunktmäßig) bestimmte Branchen, aus denen Eure Coworker stammen?
Im digitalHUB sind fast alle Branchen vertreten. Besonders stark sind unsere Coworker in den Bereichen IT&IKT, Industrie 4.0, Mobilität, Smart City & Buildings, Energie & Umwelt, Health & FoodTech.
Was kostet bei Euch ein Flexdesk / Hotdesk etc. pro Monat?
Unsere Flexdesks kann man als Startup für monatlich 50 € netto und als Unternehmer für monatlich 100 € netto mieten.
Die Flexdesk sind in den Mitgliedspaketen unserer Vereinsmitglieder enthalten. Darüber hinaus können sich auch weitere Personengruppen zur Aufnahme ins Coworking bewerben. Dafür müssen Sie verdeutlichen, welchen Beitrag sie zum digitalen Ökosystem leisten.
Und was kostet ein fester Schreibtisch (Fixdesk) pro Monat?
Fixdesk können bei uns ab 150 € netto pro Monat angemietet werden. Darüber hinaus bieten wir Büroflächen in den angrenzenden Gebäuden an.
Welche Leistungen sind für Coworker in Eurem Space inklusive?
Unsere Coworker haben HighSpeed-WLAN, können im Rahmen ihres Kontingentes drucken und scannen, nutzen Schließfächer und haben eine Flat für Kaffee und Wasser.
Aktiv werden unsere Coworker bei Tischtennis, Kicker und Yoga. Mobil sind sie auch, denn unseren Mitgliedern steht über die Plattform MOQO unser HUBmobil als shared-mobility-Lösung zur Verfügung, ein von Opel Kohl zur Verfügung gestellter Opel ADAM.
Welche (besonderen) Angebote (Sprechstunden, Yoga, Massagen, Gründer-Frühstück, etc.) können Coworker in Eurem Space erwarten?
Wir bieten Informationsveranstaltungen, Workshops und Sprechstunden sowie Beratung und Trainings an. Regelmäßige Yogakurse und Bier-Yoga runden unser Angebot ab. Mit über 100 eigenen Veranstaltungen pro Jahr empfehlen wir hier einen Blick in unseren Veranstaltungskalender: www.aachen.digital/events/
Thema Nachhaltigkeit: Spielen ökologische Gedanken in Eurer täglichen Arbeit oder in der Ausrichtung Eures Space eine besondere Rolle? Wenn ja, welche?
Bei unserer täglichen Arbeit setzen wir auf recyceltes Papier und aufgearbeitete Laptops. Wenn möglich, reparieren wir uns Mobiliar und kaufen nicht einfach neues. Plastikgeschirr und Strohhalme sind tabu, spätestens seit Marcella Hansch mit ihrem Startup Pacific Garbage Screening zu unserer Community gehört. Unterstützt werden wir bei dem Thema auch durch unsere Fokusgruppe CSR & Social Entrepreneurship. Kürzlich haben wir unsere Mitglieder in Zusammenarbeit mit dem Sozialwerk Aachener Christen aufgerufen, ausrangierte Laptops für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien zu spenden.
… und wie lange bleibt Euch der durchschnittliche Coworker treu?
Als kontinuierlichen Arbeitsplatz nutzen Startups unser Coworking in der Frühphase für ein bis zwei Jahre. Im Wesentlichen ist unser Coworking aber ein Ort der Begegnung, in dem Startups und Mittelstand aufeinandertreffen. Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft nutzen die Unternehmen und Startups ihre Flexdesk und Meetingräume über Jahre.
Wie geht es weiter mit bzw. in Eurem Coworking-Space? Was passiert als Nächstes? Was steht an? Was plant Ihr in der Zukunft?
Wir wachsen nicht nur räumlich, sondern auch unsere Projekte und Aktivitäten nehmen ständig zu. Unsere Partnernetzwerke sind ebenfalls im stetigen Aufbau, von den Niederlanden und Belgien über NRW bis nach Berlin. Im Jahr 2020 haben wir zur Realisierung digitaler und hybrider Veranstaltungen viel in unsere Veranstaltungstechnik investiert. Aktuell richten wir zusätzlich ein Aufnahmestudio ein, welches auch von unseren Coworkern genutzt werden kann, sowie ein VR/AR-Lab als Teststation für unsere Startups.
Und die wichtigste Frage zum Schluss: Wie sieht es bei Euch mit Kaffee aus?
Die Kaffee-Flat gibt es für den guten alten Filterkaffee und ist bereits im Coworking-Preis enthalten. Ein Snack-Automat und ein Kaffee-Automat für Cappuccino, Latte-Macchiato & Co. stehen in unserem NEW CAFÉ sowie im Eingangsbereich.
Fotos: DigitalHub
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