„Wenn Euer Space online nicht sichtbar ist, verpasst Ihr viele potenzielle Nutzer.“ Das waren die einprägsamsten Worte von Denise Witham in ihrem Deep Dive „Digitales Marketing für Coworking Spaces“ auf der #zukunftcoworking. Schon vor der Veranstaltung hatten sie nach eigener Aussage viele Nachrichten erreicht, die mit dem Thema zu tun hatten.

Denise Witham, Prokuristin und Leiterin der Abteilung Online-Marketing bei der E-Commere-Agentur AIXhibit, hat in den letzten Jahren viel Erfahrung in der Coworking-Branche gemacht. Auch Forschungsprojekte sind Teil ihrer Erfahrungswerte. So weiß sie, dass 85 % der Menschen zuerst online suchen, wenn sie einen Coworking Space nutzen wollen. Ist der Space dort also nicht sichtbar, verpassen Betreiber viele potenzielle Nutzer.

„Durch eine Onlinepräsenz können Spaces neue Mitglieder gewinnen und in Kontakt mit bestehenden Mitgliedern bleiben, die Kundenbindung stärken und die Community aktiv in das Leben im Space integrieren“, erklärte Denise Witham. So kann Online-Marketing dazu beitragen, sich als Coworking Space von anderen abzuheben. Teilweise geht es dabei auch nur darum, erst einmal den Bedarf zu erklären. Die potenziellen Nutzer müssen wissen, warum ein Coworking Space sinnvoll für sie ist und wieso sie ihn nutzen sollten. Sinnvoll ist es auch, einen Einblick in den Coworking-Alltag zu geben.

Im Online-Marketing-Prozess gibt es verschiedene Phasen – Bedarf, Recherche, Vertragsabschluss und Nutzung. Zunächst entsteht der Bedarf für einen Platz im Coworking Space beim potenziellen Nutzer und er wird sich über diesen bewusst. Daraufhin folgt die Recherche. Wenn der Space in dieser Phase online nicht zu finden ist, werden die Leute sich wo anders umsehen bzw. auf einen anderen Space aufmerksam werden. Daher ist auch SEO sehr wichtig. Der Vertragsabschluss ist ein entscheidender Schritt, er kann auch über die Website stattfinden. Die letzte Phase ist dann die Nutzung. Dabei ist die Person aber für das Online-Marketing nicht irrelevant geworden. Im Gegenteil: Es beginnt die „heiße Phase“, in der Space-Betreiber den Coworker langfristig gewinnen wollen. Das klappt über Social Media, um Mitglieder zur aktiven Beteiligung aufzurufen, über die Mitteilung aktueller Informationen oder Möglichkeiten für die Mitglieder, für aktuelle (Stellen-)angebote zu werben. Außerdem können Betreiber ihre Coworker auffordern, Bewertungen für den Space abzugeben. Über eine solche Streuung können weitere Mitglieder gewonnen werden.

Denise betont: „Es ist wichtig, dass Ihr Euch bewusst seid: Ein potenzieller Coworker kann sich immer in einer Schleife befinden. Ihr solltet in jeder der Phasen ansprechbar sein, damit potenzielle Coworker den Vertrag abschließen und eine Mitgliedschaft eingehen. Ihr müsst immer präsent sein, damit Ihr den potenziellen Coworker nicht verliert und er Euch nicht aus den Augen verliert und sich wo anders umsieht.“ Betreiber und ihre Spaces können also an verschiedenen Stellen in der Costumer Journey eines potenziellen Coworkers „auftauchen“. Die Wunschvorstellung wäre zwar bei vielen, dass es nur einen Touchpoint bis zur Buchung braucht, aber das ist in der Regel kaum möglich.