Coworking eignet sich für viele Branchen. Das macht auch Tim Achtermeyer, Landtagsabgeordneter in NRW und Landesvorsitzender der GRÜNEN NRW, deutlich. Er arbeitet selbst in einem Coworking Space und ist überzeugt von dem Konzept. Im Interview erzählt er, welche Vorteile Coworking für ihn hat und wie die Politik Coworking als Arbeitskonzept unterstützen kann.
Kannst Du kurz ein paar Infos über Dich selbst geben? Was ist Dir in Deiner täglichen Arbeit wichtig?
Ich vertrete als Abgeordneter in Düsseldorf die Interessen unserer Bürgerinnen*innen aus Bonn. Es klingt vielleicht wie eine Phrase, aber eine nachhaltige, innovative und bürgernahe Politik ist mir wirklich wichtig, nicht nur in der Substanz, sondern auch in der Arbeitsweise – also wo und wie ich arbeite.
Warum hast Du Dich gegen ein festes Büro entschieden und für einen Platz im Coworking Space?
Als das Thema “Büro” aufkam, habe ich mir zwei Fragen gestellt. 1. wie schaffe ich es, möglichst nah am Puls der Zeit zu sein und zu arbeiten und 2. welche Option ist am nachhaltigsten. Ich bin ständig im Land und in der Stadt unterwegs, ich brauche nicht 24/7 ein festes Büro nur für mich. Ein Co-Working Space war dann eine gute Möglichkeit & spart Energie und Ressourcen.
Wie sieht dieser Platz aus?
Mein Arbeitsplatz ist total flexibel. Ich nutze keinen festen Schreibtisch, sondern wähle je nach Bedarf einen Platz aus, sei es in einem Gemeinschaftsbereich oder einem Besprechungsraum. Diese Flexibilität macht es mir möglich, meine Arbeitsumgebung je nach Anforderung anzupassen.
(Wie) profitierst Du als Abgeordneter von den Strukturen in einem Coworking Space?
Erst einmal spart mir die gemeinsame Nutzung von Ressourcen sehr viel administrative und organisatorische Arbeit. Wie schon erwähnt, ermöglicht mir die Nähe zur Start-up Community direkte Kontakte und einen regen Ideenaustausch. Besonders wertvoll ist für mich auch die zentrale Lage im Herzen der Stadt. Das vereinfacht mir nicht nur die Zusammenarbeit mit der städtischen Politik, sondern erzeugt auch eine unmittelbare Nähe zu den Anliegen unserer Bürger*innen in Bonn.
Gab es Hürden, auf die Du gestoßen bist? (z. B. Datenschutz) Wie konntest Du diese meistern?
Natürlich gab es einige Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz. Es ist mir aber wichtig klarzustellen, dass sensible Informationen geschützt sind. Papierloses Arbeiten hilft da sehr.
Siehst Du Coworking Spaces auch als Möglichkeit für andere Abgeordnete und politische Einrichtungen? Was sind die Vorteile und wo liegen ggf. Probleme?
Für einige Kollegen könnte das sicher von Vorteil sein, aber das mögen sie selbst entscheiden. Gegenüber einem Einzelbüro sehe ich für mich eigentlich nur Vorteile.
Was kann/sollte die Politik tun, um das Thema Coworking voranzubringen und was möchtest Du dazu beitragen?
Das Image Co-Working ist meiner Erfahrung oft Klischee-getrieben, manchmal wird es gehyped, oftmals ist die Sorge im Kopf aber größer. Ich rate zu: Give it a try. Mir gefällt es.