Der Ebersberger Stimmkreisabgeordnete Thomas Huber hat es sich zum Ziel gemacht, Coworking Spaces in die ländlichen Regionen Bayerns zu bringen. Dafür hat er einen Antrag im Landtag eingebracht, der im Sozialausschuss einstimmig beschlossen wurde. Herauskommen könnte dabei ein Förderprogramm. Die Idee zu dem Antrag kam Thomas Huber bei einem seiner Besuche im ZamWorking bei Gaby Köhler.

„Gerade jetzt, wo Benzin du Heizen teuer ist und Energieeinsparung gefragt ist, sollte die Arbeit in solchen Coworking Spaces unterstützt und nach Möglichkeit auch gefördert werden“, erklärt Thomas Huber die Gründe für seinen Antrag beim bayrischen Landtag. Er ist überzeugt vom Coworking-Konzept und davon, dass es auch im ländlichen Raum die ideale Ergänzung zur Arbeit im Büro oder Homeoffice darstellt. Coworking Spaces entlasten die Straßen und den ÖPNV und schonen obendrein das Klima.

v.l.n.r.: Lisa Lohoff (Mitgründerin, ehemalige Geschäftsführung Zamworking), Christian Bauer (Bürgermeister von Grafing), Thomas Huber (MdL), Max-Emanuel Graf von Rechberg (Fraktionsvorstand der CSU-Stadtratsfraktion), Gabriele Köhler (Geschäftsführerin Zamworking)

Wachstum ländlicher Coworking Spaces

Mit dieser Ansicht ist er nicht allein. „Wir konnten in den letzten Jahren ein enormes Wachstum von Coworking Spaces im ländlichen Raum beobachten“, berichtet Tobias Kollewe, Präsident des Bundesverband Coworking Spaces Deutschland e. V. (BVCS). „Sie werden zunehmend wichtiger, um Firmen und ihre Angestellten zu entlasten, vor allem jetzt in Zeiten, in denen Energie und Ressourcen so gut wie möglich eingespart werden müssen.“

Thomas Huber hat das Thema Coworking schon länger im Blick. Vor ein paar Jahren lud Gaby Köhler, Inhaberin des ZamWorking, ihn ein, um ihre Idee, einen Coworking Space zu gründen, vorzustellen. Die beiden kannten sich bereits aus dem Grafinger Stadtleben, darum beriet Thomas Huber Gaby Köhler bei Fragen rund um die Gründung und eventuelle Fördermöglichkeiten und stellte den Kontakt zur Stadt Grafing her, die das ZamWorking mit auf den Weg brachte und die Idee bis heute unterstützt. Bei einer seiner Besichtigungen des Coworking Spaces entwickelte Thomas Huber dann im Rahmen eines gemeinsamen Gesprächs die Idee für den Antrag. Ein Vorbild der Idee war ein Förderprogramm für Coworking Spaces im ländlichen Raum in Schleswig-Holstein.

Ziel ist ein Förderprogramm

Im Sozialausschuss wurde der Antrag bereits einstimmig beschlossen. Es handelt sich um einen Berichtsantrag, der in einem legislativen Verfahren oft den ersten Schritt darstellt. Der Antrag hat das Ziel, dass die Staatsregierung in den zuständigen Ausschüssen über den bisherigen Status Quo berichtet und in diesem Zuge die Fachleute in den Ministerien verschiedene Optionen bewerten. Auf Basis dieser Informationen könnte dann ein weiterer Gesetzgebungsprozess angestoßen werden, an dessen Ende möglicherweise ein Förderprogramm steht.

Die Staatsregierung berichtet also darüber, welche Fördermöglichkeiten es für Coworking Spaces gibt und wie diese ausgebaut werden können. Dabei sollte neben der Schaffung neuer Coworking Spaces auch darüber nachgedacht werden, wie bestehende Kapazitäten im Rahmen einer potenziellen Förderung aktiviert werden können. Dabei wäre im staatlichen Bereich zum Beispiel die Aufnahme von Gästen aus anderen Behörden denkbar. Freie Büros der Privatwirtschaft könnten über eine Coworking-Plattform vermittelt werden. So könnten vorhandene Räumlichkeiten effizient genutzt werden, ohne dass aufwändige Bauvorhaben nötig wären.

Foto: ZamWorking GmbH & Co. KG
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