In unserer Reihe #SPACES stellen wir  Coworking-Spaces und hybride Flächenangebote aus ganz Deutschland vor. Im heutigen Beitrag geht es um den KrämerLoft Coworking-Space in Erfurt. Dazu haben wir ein Interview mit Nicole Sennewald, einer der Gründerinnen des KrämerLoft, geführt.

Location KrämerLoft Coworking-Space
Bahnhofstr. 16 / Büßleber Gasse, 99084 Erfurt
Web www.kraemerloft-coworking.de
Betreiber KrämerLoft GmbH & Co. KG
Coworkingfläche 1400 qm
Veranstaltungsfläche 280 qm
Anzahl Schreibtische (fix und flex gesamt) 120
Gründungsjahr 2016

Portrait

Auch das KrämerLoft in Erfurt gehört zu den frühen Coworking-Spaces in Deutschland. Gegründet wurde der Coworking-Space im Jahr 2016 von Nicole Sennewald und Bianca Schön-Ott.
Beide sind Frauen, die schon so einiges erlebt haben im Leben – sowohl beruflich als auch privat – und die irgendwann jede für sich beschlossen haben, dass es viel zu kompliziert ist, Beruf und Familie erst fein säuberlich zu trennen und danach wieder unter einen Hut zu bringen. Die Tatsache, dass jede von ihnen zum Ehemann auch noch zwei Kinder hat, die Hobbys, Freunde und sonstige Ansprüche haben, macht den Platzbedarf im Hut ziemlich groß.

Der erste Impuls für den Coworking-Space kam von Nicole, die nach zwei Jahren Selbständigkeit im Homeoffice einfach etwas Inspirierendes gesucht hatte. Einen Ort, an dem man zusammenkommen und sich mit anderen austauschen kann, um mal aus der eigenen Perspektive herauszukommen und neue Impulse zu erhalten. Da sie so etwas, wie sie es sich vorstellte, nicht finden konnte, hat sie kurzerhand beschlossen, einen Coworking-Space zu eröffnen, der genau ihren Vorstellungen entspricht.

Mittlerweile hat Nicole den Space zu ihrer Haupterwerbsquelle gemacht. Bianca hat sich im Herbst 2019 anderen Herausforderungen gestellt.

Vom beruflichen Hintergrund ist Nicole studierte Wirtschaftswissenschaftlerinnen. Sie hatte nach dem Studium Wurzeln in der Thüringer Tourismusbranche geschlagen und ihre Heimat im Bereich Online Kommunikation und Marketing gefunden bevor sie sich selbstständig machte.

Interview mit Nicole Sennewald

Wie würdest Du Euren Coworking-Space beschreiben?

Grundsätzlich möchten wir alle positiven Aspekte eines Coworking-Spaces zur Verfügung stellen und das haben wir mit anderen Coworking-Spaces gemeinsam, da wollen wir uns gar nicht unterscheiden. 

Der Aspekt „familienfreundlich“ und die Art, wie wir ihn umsetzen, dürfte uns von den meisten Coworking-Spaces unterscheiden. Wir möchten unseren Coworkern eine optimale Work-Life-Integration ermöglichen. Das heißt im Speziellen, wir haben hier Spielzeug in verschiedenen Zimmern und bieten auf Anfrage auch Beschäftigung mit den Kids an, damit die Coworker in Ruhe arbeiten oder an einer Veranstaltung teilnehmen können. Das Spielzeug wie Lego und Playmobil eignet sich natürlich auch wunderbar für Design Thinking der Coworker. Außerdem liegt uns das Thema gesundes und entspanntes Arbeiten am Herzen. Wir bieten deshalb immer wieder Trainingseinheiten und einmal pro Woche gemeinsames gesundes Mittagessen im Haus an.

Unser Vintage-Loft-Style ist auch etwas Besonderes. Wir haben sehr bewusst dieses unperfekte Design gewählt. Wir haben gelernt, dass Raumwirkung einfach nicht zu unterschätzen ist.

Wo liegt Euer Coworking-Space?

Wir liegen strategisch günstig direkt am ICE Knoten Erfurt. Es ist nur eine Gehminute vom Hauptbahnhof bis zu uns. Unser Coworking-Space liegt sehr zentral und verteilt über 3 Häuser in der Bahnhofstraße. Die Häuser sind miteinander verbunden.

Wie setzt sich die Nutzerstruktur in Eurem Space zusammen? Wer kommt zum Coworking?

In unserem Coworking-Space arbeitet ein bunt gemischter Haufen an Menschen. Das sind Einzelunternehmer, Freelancer, kleine Gründerteams und auch Angestellte, deren Firmen keinen Sitz hier im Umkreis haben.

Gibt es (schwerpunktmäßig) bestimmte Branchen, aus denen Eure Coworker stammen? 

Es gibt keinen Branchenschwerpunkt in unserem Space und gerade das finden wir auch sehr spannend, weil Branchenübergreifend Projekte entstehen können.

Was kostet bei Euch ein Flexdesk / Hotdesk etc. pro Monat?
Basis-Membership (Flexdesk) 159 € netto

Und was kostet ein fester Schreibtisch (Fixdesk) pro Monat?

Premium-Membership (Fixdesk, Briefkasten, 4h-Meetingraum/Monat): 239 € netto.

Welche Leistungen sind für Coworker in Eurem Space inklusive?

Das hängt vom Tarif ab.
Bei Flexdesk (egal, ob Tages-, Halbtagesticket oder Basis-Tarif) ist immer WLAN, Kaffee-/Tee-Flat und Copy/Scan/Print für Geschäftspost.

Welche (besonderen) Angebote (Sprechstunden, Yoga, Massagen, Gründer-

Frühstück, etc.) können Coworker in Eurem Space erwarten?

Wir bieten jeden Mittwoch gemeinsames vegetarisches Mittagessen im Format „Meet & Eat“, einmal im Monat das Format „Meet, Eat & Grow“ mit einem Impuls aus der Community und Wissenstransfer, aktuell gibt es noch einmal im Monat AfterWork (wir überlegen aber gerade, es in ein Frühstück umzuwandeln), 4-6 pro Jahr organisieren wir das Thür. Gründerfrühstück.

Thema Nachhaltigkeit: Spielen ökologische Gedanken in Eurer täglichen Arbeit oder in der Ausrichtung Eures Space eine besondere Rolle? Wenn ja, welche?

Ja, wir haben das Thema Nachhaltigkeit auf der Agenda. Wir kaufen nur Bio-Produkte und Produkte aus der Region im Einsatz (Lebensmittel, Putzmittel, Workshop-/ Moderationsmaterial).
Bei all unseren Tätigkeiten hinterfragen wir die Nachhaltigkeit.

… und wie lange bleibt Euch der durchschnittliche Coworker treu?

Es gibt einen festen Kreis an sehr treuen Coworkern. Das sind ca. 40.
Ansonsten gibt es immer mal wieder „Durchreisende“, Coworker, die es mal ausprobieren oder welche, die dann doch irgendwann ein Büro irgendwo beziehen.

Wie geht es weiter mit bzw. in Eurem Coworking-Space? Was passiert als Nächstes? Was steht an? Was plant Ihr in der Zukunft?

Wir sind aktuell dabei, unsere Community größer zu denken. Wir wollen nicht nur Leute, die bei uns arbeiten dazu zählen, sondern auch die, die zu Events kommen oder gemeinsam an Projekten arbeiten.

Und die wichtigste Frage zum Schluss: Wie sieht es bei Euch mit Kaffee aus? 

In der Kaffee-Flat gibt es Bio-Filter-Kaffee. Ansonsten haben wir noch einen Vollautomaten mit Bio-Bohnen für Latte Macchiato, Espresso oder Cappuccino stehen. Dafür zahlen die Coworker aber in eine Vertrauenskasse je nach Getränk 1-1,50 €
Natürlich hätten wir gerne eine Siebträgermaschine. Die muss allerdings jemand bedienen und da wir keinen Café-Betrieb haben, kommt das leider nicht in Frage.

Fotos: Konstanze Wutschig
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