Autorin: Anna Kazda
Der Büromarkt befindet sich im Umbruch – neue Trends und Herausforderungen prägen die Branche. Ob Coworking-Spaces, klassische Büros oder Service-Büros – die Anforderungen, Zielgruppen, Preisgestaltung und Portfolio verändern sich kontinuierlich und bedürfen stetiger Marktanpassung. Welche Trends lassen sich in diesem Zusammenhang beobachten, und wie reagieren Unternehmen auf diese Veränderungen?
Loffice – Ein Pionier im Coworking-Sektor
Ein wichtiger Akteur im Bereich der modernen Bürolösungen ist Loffice, ein Unternehmen, das nicht nur Coworking-Spaces, sondern auch voll ausgestattete Service-Büros und Eventflächen bietet. Loffice ist mit Büros in Österreich und Ungarn vertreten, wo das Unternehmen seit Jahren eine zentrale Rolle in der Coworking-Szene spielt.
Wir haben mit Co-Founderin Kata Klementz gesprochen, die gemeinsam mit ihrer Schwester Loffice gegründet hat und seit Beginn maßgeblich an der Entwicklung des Unternehmens beteiligt ist.
„Wir sind stolz darauf, Pioniere der Coworking-Bewegung zu sein und den Büromarkt von heute mitzugestalten“, erklärt Klementz. „Unsere Vision war es schon immer, flexible, kreative und nachhaltige Arbeitsräume zu schaffen, die nicht nur den Bedürfnissen von Start-ups und Freiberufler:innen gerecht werden, sondern auch größeren Unternehmen eine Möglichkeit bieten, flexibel zu arbeiten.“
Von klein bis groß
Betrachtet man die kleinste Einheit des Büromarktes, so erleben Gemeinschaftsbüros derzeit eine echte Renaissance. Bereits seit mehreren Jahren erfreuen sich Coworking-Spaces, also gemeinschaftlich genutzte Arbeitsbereiche, in denen mehrere Menschen verschiedenster Berufe zusammenarbeiten, an zunehmender Beliebtheit. Das Aufblühen dieser Branche ist insbesondere der Start-up-Kultur und der steigenden Nachfrage nach flexiblem Arbeiten zu verdanken. Freiberufler:innen und Unternehmer:innen suchen hier nicht nur nach einem physischen Arbeitsplatz, sondern auch nach einer Community, mit der sie Ideen austauschen und ihr Netzwerk erweitern können. Nach dem pandemiebedingten Einbruch in den vergangenen Jahren hat sich das Coworking-Modell in Teilen verändert und erweitert. Loffice hat frühzeitig erkannt, dass hybride Arbeitsmodelle, flexible Arbeitszeiten und Kosteneffizienz immer wichtiger werden.
“Viele Unternehmen haben ihre Büroflächen reduziert oder ganz aufgegeben und setzen nun auf Homeoffice sowie rotierendes Bürosharing. Dadurch wird der Coworking-Space bei uns auch zunehmend flexibel genutzt: Coworker:innen sind nur an bestimmten Tagen im Büro, und es ist mittlerweile eine gängige Praxis, dass sich mehrere Kolleg:innen innerhalb einer Woche einen Arbeitsplatz teilen – selbstverständlich unter der Berücksichtigung der Flex-Desk- und Clean-Desk-Richtlinien”, erklärt Kata Klementz.
Man beobachte zunehmend, dass Coworking-Spaces nicht mehr nur von Start-ups, Freiberufler:innen und Kleinunternehmer:innen genutzt werden, sondern auch von mittelständischen bis größeren Unternehmen, die ihre fixen Büroflächen aufgegeben haben. „Viele Unternehmen setzen auf eine Mischung aus Homeoffice und regelmäßigen Bürotagen, an denen das Team zusammenkommt – meistens zwei bis drei Tage pro Woche. Diese Bürozeiten sind nicht nur organisatorisch wichtig, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl. Viele Kolleg:innen berichten, dass sie den sozialen Austausch im Büro sehr schätzen, da das Homeoffice auf Dauer nicht die notwendige Motivation bietet und zu Isolation führen kann“, so Klementz.
Kleine Büros – Große Nachfrage: Der Aufstieg von Flexibilität und Effizienz
Neben Coworking-Spaces erlebt auch der Markt für kleinere Büroeinheiten einen Aufschwung. Wo früher große Büroflächen gefragt waren, werden inzwischen kompaktere und flexiblere Lösungen bevorzugt. Diese Entwicklung sei insbesondere auf die steigende Zahl von Gewerben zurückzuführen, die ihre Büroflächen aufgrund von Veränderungen in ihren Beschäftigungsmodellen reduziert oder ganz aufgegeben haben. Während sich Kund:innen immer mehr Flexibilität und niedrigere Kosten wünschen, bringt der Betrieb solcher Räumlichkeiten hohe Fixkosten und Herausforderungen mit sich.
„Daher ist es essentiell, diese Modelle durch zusätzliche Dienstleistungen zu ergänzen, die langfristige Rentabilität für uns als Betreiber:innen gewährleisten“, erklärt Kata Klementz.
Service-Büros auf dem Vormarsch – Eine komplette Büroinfrastruktur auf Abruf
Ein weiteres wachsendes Segment auf dem Büromarkt sind voll ausgestattete Service-Büros. Besonders größere Betriebe schätzen das Konzept, da es ihnen ermöglicht, sofort in eine funktionierende Infrastruktur einzutreten. Loffice hat diesen Bedarf frühzeitig erkannt und ein flexibles Service-Büro-Konzept entwickelt, das über traditionelle Offices hinausgeht.
“Wir bieten nicht nur möblierte Büroflächen, sondern auch eine breite Palette von Dienstleistungen, die unseren Kund:innen dabei helfen, sich schnell und effizient auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Dazu gehören nicht nur eine sinnvolle Büroinfrastruktur wie IT, Rezeption und Postempfang, sondern auch ein gut ausgestatteter Veranstaltungsbereich, Besprechungsräume und sogar Networking Events, die das Gemeinschaftsgefühl fördern”, erklärt Kata Klementz. Doch Kund:innen schätzen nicht nur die breite Palette an Services, sondern auch die inspirierende, nachhaltige und kreative Atmosphäre, die Loffice bietet.
“In den Loffice-Boutique-Büros, die in historischen Gebäuden wie einer alten Druckerei oder einer ehemaligen Schuhfabrik in der Schottenfeldgasse in Wien untergebracht sind, schaffen wir einzigartige Arbeitsumgebungen. Dabei setzen wir konsequent auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein”, betont Klementz.
Was erwarten Mieter:innen und Vermieter:innen?
Mieter:innen suchen vor allem flexible, nachhaltige und wirtschaftliche Bürolösungen. Sie bevorzugen kurzfristige Mietverhältnisse, technologiegestützte und energieeffiziente Büros, die hybride Arbeitsformen unterstützen. Außerdem sei ihnen die Nähe zum Arbeitsplatz, hochwertige Dienstleistungen und eine schnelle Reaktionszeit wichtig.
“In unseren Büros haben wir diese Bedürfnisse gezielt berücksichtigt”, erklärt Kata Klementz.Vermieter:innen hingegen favorisieren natürlich mittel- bis langfristige Verträge. „Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass ein durchdachtes Büro-Konzept mit flexibler Technik-Infrastruktur auch kurzfristige Mietverträge ermöglicht“, so Klementz. „Ein vielfältiges Angebot fördert nicht nur Diversität, sondern auch den organischen Aufbau einer Gemeinschaft und eines Netzwerks.“
Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Loffice ist die Loyalität und Zufriedenheit der Kund:innen. „Glückliche Mieter:innen sind unser wichtigster Erfolgsfaktor“, betont Kata Klementz. Die kontinuierliche Verbesserung des Arbeitsumfeldes und das Engagement für die Entwicklung von Netzwerken und Beziehungen seien entscheidend für den langfristigen Erfolg des Unternehmens. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz bleibt Loffice nicht nur ein Vorreiter im Bereich flexibler Büroflächen, sondern wird auch weiterhin den Büromarkt mit innovativen Konzepten prägen und mitgestalten.