In unserer Reihe #SPACES stellen wir  Coworking-Spaces und hybride Flächenangebote aus ganz Deutschland vor. Im heutigen Beitrag geht es um das Coconat Workation in Bad Belzig. Dazu haben wir ein Interview mit Philipp Hentschel, einem der Gründer des Coconat, geführt.

Location Coconat Workation Retreat
Klein Glien 25, 14806 Bad Belzig
Web www.coconat-space.com
Betreiber Dietrich & Kokosnuss OHG
Coworking-Fläche diverse Gebäude und Grünanlagen, ca. 3000 qm
Gründungsjahr 2017

Portrait

Coconat – a workation retreat – ist ein Ort, an dem sich digitale Arbeiter und Arbeiterinnen von einer kreativen Gemeinschaft inspirieren lassen, konzentriert arbeiten und die Natur genießen können. Der Name Coconat ist dementsprechend die Abkürzung für community and concentrated work in nature.

Das Coconat versteht sich als globaler Pionier für eine starke Antwort ländlicher Räume auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters und als Leuchtturmprojekt für die Zukunftsfähigkeit ländlicher Gebiete. Das Projekt ein Kreativ-Hub, Coworking-Space und innovatives Unternehmen an der Schnittstelle von Kreativwirtschaft, Tourismus und Regionalentwicklung. 

Die Köpfe hinter dem Projekt sind Julianne Becker, Iris Wolfer, Philipp Hentschel und Janosch Dietrich. Sie und einige Mitstreiter suchten mehr als zwei Jahre nach einem geeigneten Ort für ihre Idee und fanden in dem renovierten Gutshof Glien in Bad Belzig ihr neues Zuhause.
Janosch Dietrich ist Gründer einer sehr aktiven, auf ehrenamtlichem Engagement basierenden Kultureinrichtung in Berlin und blickt auch sonst auf eine facettenreiche Karriere zurück. Er war Berater für nachhaltigen Tourismus, leitete internationale Freiwilligendienstprogramme, war als Fundraiser tätig und initiierte eine Vielzahl von großen und kleinen internationalen Projekten. So war absehbar, dass er sich dem Zauber von Coconat nicht entziehen konnte.
Julianne Becker blickt auf eine lange Karriere verschiedener Kommunikations-Projekte zurück. Egal ob sie Regie führte, Filme produzierte oder große Veranstaltungen organisierte, ihr Enthusiasmus, innovative Ideen und Wissen zu teilen, ist hochgradig ansteckend. Sie verfügt über vielseitige Anknüpfungspunkte in der Kunst- und Kultur- bis hin zur Tech-Szene, in der Politik ebenso wie im NGO-Bereich. Im Coconat verknüpft sie diese Punkte intelligent zu einem Beziehungs- und Wissensnetz.
Philipp Hentschel ist der einzige Ur-Brandenburger im Team und ist schon lange Teil Coconats. Er ist gelernter Projektleiter und war in seinem Leben noch nie angestellt. Ein Grund, warum er sich mit Joel für die Rechte von Selbstständigen einsetzt. 2010 gründete er den erfolgreichen Coworking-Space welance in Kreuzberg. Flexible Arbeitsstrukturen sind seine Leidenschaft, so dass es kaum überrascht, dass er 2015 die erste globale Umfrage zum Thema „Digitales Nomadentum“ ins Leben rief.
Iris Wolfer ist von Beginn an begeisterte Unterstützerin Coconats. Zuerst brachte sie die Arbeitskraft ihrer fleißigen Bienen ein. In Klein Glien nutzt sie ihre berufliche Erfahrung, um Coconat zum Erblühen zu bringen. Hilfreich hierfür ist ihr vielfältiges kaufmännisches Wissen, welches sie aus Verlagshäusern, Agenturen, Vereinen und Start-Ups mitbringt und der Wunsch, dies mit gemeinwohlorientierten Projekten zu verbinden. Und natürlich weitere Bienenvölker, welche Klein Glien bevölkern werden.
Ergänzt werden die vier durch ein Architektenkollektiv, Community Manager und die kontinuierliche Unterstützung ihrer Familien und Freunde sowie von einer stetig wachsenden Gemeinschaft aus Berlin und Brandenburg.

Interview mit Philipp Hentschel

Wie würdest Du Euren Coworking-Space beschreiben?

Coconat – a workation retreat – steht für eine innovative Mischung aus Landhotel und Coworking-Space. Wir erschließen neue touristische Zielgruppen, welche die Natur, Ruhe und Inspiration in Brandenburg für konzentrierte und ausgedehnte Arbeitsaufenthalte suchen. Das Projekt steht für eine starke Antwort ländlicher Räume auf die Herausforderungen des digitalen Zeitalters und als Leuchtturmprojekt für die Zukunftsfähigkeit ländlicher Gebiete. Wir sind ein Kreativ-Hub an der Schnittstelle von Kreativwirtschaft, Tourismus und Regionalentwicklung. Coconat soll nicht nur Brandenburg und Berlin, sondern auch den ländlichen Raum und die Welt miteinander vernetzten.

Wo liegt Euer Coworking-Space?

Unser Workation Retreat befindet sich in einer 100-Seelen-Gemeinde in Brandenburg in einem renovierten Herrenhaus.

Wie setzt sich die Nutzerstruktur in Eurem Space zusammen? Wer kommt zum Coworking?

Bei Coconat findet sich eine sehr bunte Mischung. Lokale Unternehmen aus der Region treffen auf internationale Digitalnomaden sowie Projektteams aus Wirtschaft, Forschung oder NGOs. Der Großteil unserer Kunden lebt und arbeitet in Städten mit viel Ablenkung. Sie fühlen sich einsam, unmotiviert, gestresst und vermissen Natur und Inspiration. Coconat spricht insbesondere Menschen an, die im Netz arbeiten und sich nach dem Land sehnen.

Gibt es (schwerpunktmäßig) bestimmte Branchen, aus denen Deine Coworker stammen? 

Nein.

Was kostet bei Euch ein Flexdesk / Hotdesk etc. pro Monat?

Für lokale Coworker ohne Übernachtung startet es ab 10 € / Tag. Unsere Preise variieren je nach Aufenthaltsdauer und -standard. Wir bieten eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten an. So gibt es vom kostengünstigen Mehrbettzimmer (ab 20 €) und Glamping bis hin zum exklusiven Einzelzimmer eine große Bandbreite für unsere Zielgruppe. Ein Einzelzimmer mit Coworking und Vollpension kostet ca. 100 €.

Und was kostet ein fester Schreibtisch (Fixdesk) pro Monat?

Richtige Fix-Desks im klassischen Sinne werden bei uns nicht angeboten.

Welche Leistungen sind für Coworker in Eurem Space inklusive?

Bei uns gibt es täglich ein leckeres Mittagessen und viele inspirierende Menschen. Im Sommer lädt unser Teich zur Abkühlung ein – die umgebende Natur und Ruhe sind immer vorhanden.

Welche (besonderen) Angebote (Sprechstunden, Yoga, Massagen, Gründer-Frühstück, etc.) können Coworker in Eurem Space erwarten?

Regelmäßige Workshops und regionale Angebote, Spaziergänge und Massagen können bei Bedarf gebucht werden. Das Angebot ist sehr vielseitig.

Thema Nachhaltigkeit: Spielen ökologische Gedanken in Eurer täglichen Arbeit oder in der Ausrichtung Eures Space eine besondere Rolle? Wenn ja, welche?

Das ist uns sehr wichtig. Coconat versteht sich als Social-Business. Uns geht es nicht um Profit-Maximierung, sondern wir wollen nachhaltig positiven Einfluss in unserer Region erwirken. Unsere vegetarische Verpflegung stammt zum Großteil aus der Region.

… und wie lange bleibt Euch der durchschnittliche Coworker treu?

Wir haben Besucher, die uns sehr regelmäßig besuchen und immer wieder kommen. Einige Gäste bleiben über Wochen und Monate am Stück – aber auch darüber hinaus konnten wir schon Gäste zu neuen Bewohnern in der Region verwandeln.

Wie geht es weiter mit bzw. in Eurem Coworking-Space? Was passiert als Nächstes? Was steht an? Was plant Ihr in der Zukunft?

Wir wollen unsere Übernachtungskapazitäten erweitern, stecken in der Planung eines Baumhaus-Büros und wollen viele weitere Projekte in der Region anstoßen. Derzeit sind wir gemeinsam mit der Medienanstalt Berlin Brandenburg, Bad Belzig sowie regionalen Partnern dabei, eine (digitale) Modellkommune zu entwickeln, in der neue Dinge ausprobiert und Best-Practice-Lösungen gefunden werden können. Unter dem Projekt „Smart Village“ wollen wir als Kreativort dazu beitragen, neben unseren Kernkompetenzen weitere positive Entwicklungen für die Region voranzutreiben.

Und die wichtigste Frage zum Schluss: Wie sieht es bei Euch mit Kaffee aus? 

Einen Barista haben wir bis heute noch nicht engagiert. Aber auch unsere Gastro-Kaffeemaschinen und selbst der Filterkaffee wird oft gelobt. In der Natur schmecken auch die einfachen Dinge ein wenig besser.

Fotos: Coconat, Tilman Vogler, Andreas Plata, Matthias Haltenhof, TMB Fotoarchiv/Steffen Lehmann, Juliane Wittig

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