Girsberger StuhlAls Gebietsverkaufsleiter beim Stuhl- und Sitzmöbelhersteller Girsberger ist Stefan Kreutziger viel unterwegs und kommt mit zahlreichen Kunden in Kontakt – dabei berät er auch Coworking Space-Betreiber bei der Auswahl der richtigen Sitzmöbel. Seit Kurzem ist Girsberger Kooperationspartner des BVCS. Daher hat Stefan uns einmal genauer erzählt, warum gute Bürostühle eigentlich so wichtig sind und worauf man in Coworking Spaces achten sollte – denn die Auswahl bei den vielen verschiedenen Drehstühlen in Deutschland scheint schier unendlich. Stefan arbeitet im Vertriebsgebiet Südbayern, die Köpfe hinter den Produkten sitzen jedoch auch in der Schweiz.

Ihr macht bei Girsberger nicht nur Büromöbel und kennt Euch super mit der Ausstattung von Büroräumen aus, sondern stellt auch andere Sitzmöbel her. Was Coworking Spaces besonders ausmacht, sind Lounge- und Café-Ecken. Das heißt, Ihr hättet dafür ja eigentlich auch die perfekten Ideen parat, oder?

Ja sicher! Wir stellen bei Girsberger nahezu alles her, was man im und ums Büro zum Sitzen braucht. In unserem Portfolio bekommt man alles, was es für die Ausstattung braucht, von Bürostühlen in verschiedenen Preisklassen über Café- und Besucherstühle bis hin zu Konferenz- und Lounge Möbeln. Auch die passenden Tische für Konferenz-, Café-und Loungebereiche produzieren wir selbst. Unsere neuste Entwicklung ist ein Drehstuhl, der in vielen Szenarien einsetzbar ist, auch im Coworking Space.

Was ist bei den Girsberger Büromöbeln anders als bei anderen? Wie unterscheiden sie sich?

GirsbergerUnser Designansatz ist sehr klar und wir arbeiten mit einem eher zurückhaltenden Design. Unsere Produkte erkennt man oft an der Formensprache. Me-too-Produkte findet man bei uns eher weniger.
Außerdem hat Girsberger eine große Leidenschaft für Nachhaltigkeit und für qualitative, langlebige Produkte. Unsere Drehstühle z.B. sind für eine sogenannte Vollnutzung ausgelegt, das heißt, dafür, acht bis zehn Stunden täglich in Gebrauch zu sein. Gleichzeitig planen wir dabei einen Lebenszyklus von mindestens acht Jahren für unsere Produkte ein. Für unser Nachhaltigkeitskonzept haben wir 2019 auch die goldene EcoVadis Medaille erhalten. Das war ein riesiger Erfolg für uns. Zudem produzieren wir klimaneutral.

Wie ist denn Euer Stand beim Coworking im Unternehmen? Ist Coworking bei Euch schon etabliert oder nutzt Ihr noch keine Coworking Angebote?

Ich selbst schätze Coworking sehr. Als Vertriebler bin ich sehr viel unterwegs und mein Auto ist mein Homeoffice. Aber ich nutze Coworking Angebote trotzdem immer mal wieder sehr gerne. In München haben wir eine Ausstellung, da sitzen wir mit über 20 Partnern in einem Showroom – die Designerwerkschau – in einem alten Gebäude. Wenn ich morgens für einen Termin nach München komme und erst später meinen nächsten Termin habe, brauche ich zwischendurch ein Office. Dann fahre ich gerne in die Ausstellung. Wenn ich in Augsburg bin und Zeit überbrücken muss, dann komme ich sehr gerne im Coworking Campus unter. Meine
Kollegen halten dies ähnlich, da es die Effizienz im Alltag des Außendienstlers erhöht.

Was wünscht Ihr euch von der Zusammenarbeit mit unseren Coworking Spaces?

Ich verkaufe zwar Stühle, aber mir ist vor allem wichtig, dass Menschen während der Arbeitszeit gut sitzen. Es gibt viele junge Menschen, die so auf ihren Stühlen sitzen, dass sie spätestens in zehn Jahren Schmerzen haben werden. Das möchte ich Menschen einfach mitgeben, ich möchte ihnen gutes Sitzen ermöglichen. Deshalb freue ich mich, dass wir mit euch arbeiten können und den Coworkern mit Schulungen zur richtigen Sitzhaltung mit den richtigen Einstellungen an den Stühlen helfen dürfen. Wir können zudem unsere Produkte auch bei euch testen, Feedback zu Optionen und Materialen einholen und die Community nutzen, um Ideen zu sammeln.

Was denkst Du denn, wie die Zukunft des Coworking aussieht und wohin es da gehen wird?

Ich glaube, dass Coworking auf jeden Fall noch einen großen Boom haben wird und dass es noch flächendeckender passieren wird. Vor allem denke ich, dass die Konzepte im ländlichen Raum dann satellitenartig und verstreut funktionieren werden. So dass man eben viele kleine Spaces hat, aber spontan entscheiden kann, in welchem Space man arbeitet – wenn man heute mal in den Nachbarort gehen möchte, dann sollte das problemlos möglich sein. Ich glaube, im Bereich der Mobilität, die auch sehr mit Wohnen und Arbeiten zusammenhängt, muss man wesentlich effizienter werden. Es gibt vor allem durch das Pendeln immer noch riesige Stauzeiten. Die Generation, die jetzt in das Arbeitsleben einsteigt, legt viel mehr Wert auf den Faktor Wohlfühlen als auf den Faktor Geldverdienen. Dieser Generationswechsel bringt als Anforderung mit, dass man gar kein eigenes Büro hat, sondern frei ist und sich aussuchen kann, wo man arbeitet. Ich sehe es in Zukunft nicht mehr, dass das Büro der Hauptarbeitsplatz ist. Als Vertriebler habe ich Einblick in viele Firmen. Da reden viele Leute von Fachkräftemangel. Ich glaube aber, dass das gar nicht das Problem ist, sondern dass Arbeit attraktiver werden und in den Chefetagen ein Umdenken stattfinden muss. Und da spielt Flexibilität eine große Rolle, auch, was die Wahl des Arbeitsortes angeht.

Vielen Dank für das Interview!