Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke ist CIO der Landesregierung NRW und hat auch bei dem Pilotprojekt, das Landesbeschäftigten in NRW die Arbeit im Coworking Space ermöglicht, die Finger im Spiel. In unserem Jahresinterview blickt er auf 2022 zurück und schaut voraus auf das Coworkingjahr 2023.

Herr Meyer-Falcke, wie ist Ihr Fazit zum Coworkingjahr 2022?

Mein Fazit ist sehr positiv, weil das Jahr 2022 eindeutig gezeigt hat, dass Bedarf an Coworking Spaces langfristig vorhanden ist und es sich nicht um keine kurzfristige Modeerscheinung handelt. Auch das Interesse in der Verwaltung ist groß an dem Thema. Eine Umfrage bei den Beschäftigten der Landesverwaltung im Rahmen unseres Pilotprojektes hat gezeigt, dass es schon heute einen hohen Bedarf an solchen dezentralen Coworking-Arbeitsplätzen gibt.

Ein besonderes Highlight in 2022 war für mich persönlich der Kongress #zukunftcoworking, der im Oktober erstmals in Nordrhein-Westfalen stattfand. Dort traf sich die Coworking-Szene aus ganz Deutschland, um sich über neueste Trends und Themen auszutauschen. Über die große Resonanz zu meinem Vortrag zu dem Coworking-Pilotprojekt der NRW-Landesverwaltung habe ich mich sehr gefreut.

Wie wird Ihrer Meinung nach das kommende Jahr aussehen?

Mobiles Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Das haben auch die meisten Arbeitgeber verstanden und passen ihre Unternehmungskultur an. 2023 wird geprägt sein durch das Entwickeln und Testen von Konzepten für eine moderne und flexible Arbeitswelt, die das Privat- und Berufsleben nicht zu stark verschwimmen lässt wie z.B. das Einbinden von Coworking Spaces.

Welche Entwicklungen werden die wichtigsten im Coworkingjahr 2023?

Ich freue mich, dass wir in Kürze die ersten Coworking-Spaces für Beschäftigte der Verwaltung in Aachen und Duisburg eröffnen werden. Aufbauend auf diesen Erfahrungen werden wir das Angebot weiter ausbauen. Hierzu hat sich auch die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen klar bekannt. Ich bin sehr gespannt, wie unsere Raumkonzepte bei den ersten Beschäftigten angenommen werden.

Wie sieht Ihr Coworking-Trend der nächsten Jahre aus? Worauf freuen Sie sich?

Ich bin davon überzeugt, dass Coworking Spaces zukünftig nicht mehr primär nur von Freiberuflern, sondern auch von Beschäftigten aus Unternehmen und Verwaltung genutzt werden. Das bedeutet auch eine Weiterentwicklung der Coworking Spaces wie z.B. teilweise Anpassung der eigenen Coworking Konzepte, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Vielen Dank an Andres Meyer-Falcke für das Interview!

Bild: (c) Mark Hermenau
#zukunftcoworking - Der Coworking-Kongress am 30.10.2024 in Köln
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