Karin und Alicia Feig betreiben das CoWirken in Schorndorf. Heute gibt uns das Mutter-Tochter-Gespann einen Rückblick auf ihr Coworkingjahr 2022 und einen Ausblick auf 2023 und die Entwicklungen ihrer CoWirk-Community.

Wie ist Euer Fazit zum Coworkingjahr 2022?

Wir haben Ende 2021 den ersten (nachhaltigen) Coworking-Space in der Region gegründet. Bei uns hat es 2022 erst richtig angefangen. Anfangs waren wir gespannt, wie die Menschen unserer Kleinstadt das neue Konzept „Coworking“ annehmen. Mittlerweilen sind wir bekannt und die Stadt hat das Thema Coworking sogar als eigene Rubrik auf der Wirtschaftsseite stehen. Es hat etwas gebraucht, doch zu Ende des Jahres in 2022 war unser Space bereits zu 90 % besetzt und wir freuen uns über die offene, junge und interessierte Community hier.

Wie wird Deiner Meinung nach das kommende Jahr aussehen?

Wir werben – wie jedes StartUp und Unternehmen – um jeden Kunden. Bei der Preisfindung jonglieren wir zwischen steigendem Kostendruck und Wettbewerbsfähigkeit, doch es lohnt sich! Nicht nur die unterschiedlichen Berufsgruppen, die sich hier Energie liefern, auch die spannenden Aufgaben und unser wachsendes Team geben uns Kraft. Wir können uns daher 2023 mit mehr Woman-Power auf die Stärkung der CoWirk-Community und auch die Belegung unserer außergewöhnlichen Eventräume kümmern. Außerdem eröffnet im März ein branchenspezifisches Coworking in den Räumen unserer schönen Jugendstilvilla: ein Coaching- und Therapiekompetenzzentrum. Wir planen ein erweitertes Angebot mit den Meditationstherapeuten und Business-Coaches: Workshops, Sport-Sessions und Events. Wir versprechen uns damit noch mehr Lebendigkeit und Aufmerksamkeit.

Welche Entwicklungen werden die wichtigsten im Coworkingjahr 2023?

Wir selbst sitzen in der ländlichen Gegend der Wirtschaftsregion Stuttgart (Schorndorf). Deutschlandweit werden vor allem die „Rural-Coworking-Spaces“ mit bestimmten USPs eröffnet, was für eine Ausdehnung im ländlichen Bereich spricht. Das freut uns, vor allem in puncto Klimaschutz. Die Jury des Wettbewerbs „Creative Spaces“ hat uns mit den Sätzen „Das Coworking-Konzept besticht durch ein gutes Energiekonzept und seine interessante Adressierung der Nachhaltigkeitsziele der UN. […] Insgesamt ein solides Konzept auf regionaler Ebene mit guter Einbindung regionaler Partner, das in puncto Nachhaltigkeit zwar gefällt, aber diesen konsequenter und zeitgemäßer angehen sollte.“ bewertet. Dies wird unseren Fokus im Jahr 2023 bestimmen. Wir möchten das Thema Nachhaltigkeit ausbauen und unsere Eventräume stärker auslasten. Sozusagen „raus aus den Kinderschuhen, rein in die Trailrunner in Richtung Gipfel 😉.

Wie sieht Euer Coworking-Trend der nächsten Jahre aus? Worauf freut Ihr Euch?

Bewusster Konsum und Verhalten im (Arbeits-)Alltag ist ein wachsender allgemeiner „Trend“, der hoffentlich Standard werden wird. Wir selbst setzen uns aktiv und bewusst für vier der 17 Nachhaltigkeitszielen der UN ein und freuen uns über jeden weiteren Teamplayer, der sich für eine grünere Zukunft (auch in der Arbeits- und Coworking-Welt) einsetzt.

Wie blickst Du persönlich auf das Jahr 2023?

Alicia: Als Jungunternehmerin und CSR Managerin sehe ich ganz klar den Vorteil TEMPO, den wir im Moment haben. Der Druck, alle Akteure bei der Bekämpfung des Klimawandels einzubeziehen, wird höher! Vor allem die Coworking-Branche kann davon profitieren und sich auch branchenübergreifend stark machen. Wir erinnern uns an den Vortrag auf der #zukunftcoworking, wo Coworking sogar als Baustein zukünftiger Quartiersentwicklung vorgestellt wurde. So können bereits verbaute Flächen in Städten 2023 sinnvoller genutzt werden und sich wichtige Interessengruppen bilden.
Ich freue mich sehr auf alles, was kommt.

Karin: In vielen Gespräch erfahren wir Zustimmung unterschiedlichster Berufs- und Nutzergruppen. Viele davon sind motiviert, die komplexen Themen der Zeit anzugehen und sehen sich durch das Angebot eines Coworking Spaces unterstützt. Das freut mich und setzt gegenseitig Energie frei, denn viele Synergien haben auch uns bereits Lösungen ermöglicht und das auch noch „inhouse“.