Coworking eignet sich für viele verschiedene Zielgruppen. Alle haben eigene Eigenschaften und wollen beim Coworking verschiedene Dinge erreichen und geboten bekommen.
„Und für wen ist dieses Coworking?“ – dieser Frage hat sich sicher jeder Coworking Space Betreiber schon einmal stellen müssen. Die Antwort kann kurz wie simpel sein: Für fast jeden. So richtig beantwortet das die Frage aber auch nicht. Welche Zielgruppen Coworking Spaces haben (können) und wie unterschiedlich diese Nutzer und ihre Bedürfnisse sind, kann weitaus umfassender beantwortet werden, als manch einer denken mag. Denn die Zielgruppen von Coworking Spaces sind so vielfältig wie die Spaces und Konzepte selbst.
Die digitalen Nomaden
Autarke Geschäftsreisende – heute hier, morgen da. Das Notebook und das iPhone sind immer dabei. Zwischen dem Meeting und dem Antritt der Rückreise sind diese Coworker auf der Suche nach einem Plätzchen mit Kaffee und WLAN zum Arbeiten. Sie suchen meist nach Möglichkeiten zum Coworken an Mobilitätsknotenpunkten. Für sie sind Angebote wie Everyworks in den DB Bahnhöfen oder in Hotelketten wie Motel One oder Scandic Hotels ideal. Daneben setzen insbesondere Business-Center Ketten auf diese Zielgruppe: in A-Lagen von Großstädten, vor allem in direkter Nähe zu Flughäfen, Bahnhöfen und Hotels.
Die StartUps
In Karo-Hemden und Klub Mate trinkend sitzen in einem Raum junge Leute vor ihren Laptops und gründen ein StartUp nach dem anderen. Auf diese Zielgruppe schießen sich öffentlich geförderte Coworking Spaces in ihrer Grundidee ein. Wer von Coworking Space bisher wenig gehört hat, hat dieses – bereits etwas verstaubte – Bild vor Augen. Etliche Stock-Fotos belegen es auch noch und selbst Serien greifen dieses Bild auf. StartUps sind auch nach wie vor eine nicht zu verachtende Zielgruppe von Coworking Spaces, allerdings sind sie meist auf Finanzierungshilfen angewiesen und tummeln sich daher eher in speziell aufgezogenen Gründer Spaces.
Die GrownUps
Diese Unternehmen haben mit ihrer Geschäftsidee bereits bewiesen, dass es sie am Markt funktionieren. Eines ihrer Merkmale sind jedoch häufige Schwankungen in der Mitarbeiterzahl. Ggf. sind sie außerdem noch etwas wackelig in der Finanzierung. Daher profitieren sie besonders von den flexiblen Verträgen in Coworking Spaces und es hilft ihnen, wenn sie relativ spontan ihre Räume vergrößern oder verkleinern können.
(Solo-) Selbständige und kleine Gewerbebetriebe
Hier findet sich so gut wie jede Branche, denn Selbstständige gibt es in jedem Bereich und jeder Größe. Daher reicht ihre Buchung auch von der Geschäftsanschrift über Fix- oder Flex Desks bis hin zum eigenen Büro. Auch Selbstständige können im Coworking Space nach und nach wachsen, jedoch absehbarer als beispielsweise StartUps. Und wie gesagt: Die Branchen sind quasi unbegrenzt. Selbst für Handwerker oder Bestatter lohnt sich die Arbeit im Coworking Space – zwar nicht Hand on, aber für den Bürokram. Auch Rechtsanwälte und Steuerberater zählen inzwischen zu den Zielgruppen von Coworking Spaces. Denn diese sind eine zeitgemäße und erfrischende Alternative zur eigenen Kanzlei.
KMU und Konzerne
Dabei handelt es sich um eine besonders stark wachsende Zielgruppe. Unterschieden werden muss hier zwischen Nutzer (Arbeitnehmer, Projektteams) und Entscheider (HR, Führungskräfte, Geschäftsführung). Coworking Spaces dienen hier hauptsächlich als Alternative zu Homeoffice, als dritter Ort für Pendler oder als Unterbringung für dezentrale Fachkräfte. Doch auch Meetingräume für Besprechungen, Bewerbungsgespräche oder Kundentermine sind bei dieser Zielgruppe beliebte Buchungen.
Öffentliche Verwaltung, Vereine, Banken
Auch für diese Zielgruppen sind Coworking Spaces gute Anlaufstellen. Untergebracht werden zum Beispiel einzelne Mitarbeiter, Projektteams oder Abteilungen der öffentlichen Verwaltung. Auch Vereine profitieren vom Coworking Space als flexibles Backoffice oder Anlaufstelle für beispielsweise Beratungstermine. Wenn die jeweiligen Datenschutzbestimmungen gegeben sind, eignen sich auch für Banken Coworking Spaces hervorragend für kundennahe Beratungsgespräche.