Die Wohnungsknappheit in Deutschland ist vor allem in Großstädten ein großes Thema. Wohnräume werden immer knapper und gleichzeitig teurer. Als eine Lösung, um das Problem anzugehen und zu entzerren, können Coworking Spaces ein hilfreiches Mittel sein.

Aktuell fehlen 1,9 Millionen Wohnungen in Deutschlands Hauptstädten. Allein in Berlin haben sich die Mieten über die letzten zehn Jahre um 100 % erhöht.1 Gleichzeitig zeigt sich vor allem im strukturschwachen ländlichen Raum eine steigende Zahl leerstehender Wohnungen2. Coworking Spaces können dazu beitragen, die Wohnungsknappheit in Großstädten zu verringern und mehr (junge) Leute in den ländlichen Raum zu holen und dort Wohnungen zu füllen.

Weniger Zimmer

Ein großer Vorteil von Coworking Spaces: Wer sie nutzt, statt im Homeoffice zu arbeiten, braucht kein extra Arbeitszimmer mehr in der Wohnung. Denn durch das Homeoffice und nötig gewordene Arbeitszimmer entsprechen viele Wohnungen nicht mehr den Anforderungen der Bewohner. Gleichzeitig werden viele Arbeitszimmer aber gar nicht durchgehend gebraucht, was zum einen zu einer Flächenversiegelung und zum anderen für die Mieter zu unnötigen Kosten führt. Durch weniger Homeoffice-Nutzung können Räume in Wohnungen gespart und/oder effektiver genutzt werden. Dadurch entsteht mehr Wohnraum bei Neubauten, gleichzeitig können größere Familien einfacher an größere Wohnungen kommen, da für kleinere Haushalte Wohnungen mit einem Zimmer weniger als bisher ausreichen.

Das würde dazu führen, dass sich der Wohnungsmarkt entspannt, da nicht mehr so viele große Wohnungen gebraucht werden, die zusätzlichen Platz für weitere Wohneinheiten wegnehmen. Für Mieter würde das gleichzeitig für eine Ersparnis sorgen, wenn sie weniger Zimmer brauchen. Auch insgesamt könnten die Preise fallen, wenn mehr Wohnraum angeboten werden kann.

Der ländliche Raum wird attraktiver

Ein großer Vorteil für den ländlichen Raum, wenn auch dort Coworking Spaces entstehen, die eine Alternative zum Homeoffice und zum Pendeln ins Büro bieten: Die ländlichen Regionen werden wieder attraktiver. Die Menschen würden eher dorthin ziehen, weil sie dort einerseits einfacher Wohnungen bekommen können und andererseits einen Arbeitsplatz mit einem professionellen Arbeitsumfeld haben, den sie nutzen können. Sie müssen nicht mehr zwischen Pendeln und Leben in Ballungsgebieten entscheiden, wodurch sich der Wohnraum zunehmend in die ländliche Region verlagert. Auch insgesamt würde der ländliche Raum so von Coworking Spaces profitieren, da durch mehr Einwohner, die zusätzlich auch noch im Ort arbeiten, die Kaufkraft und somit die Wirtschaft angekurbelt wird.

Im Endeffekt sind Coworking Spaces also ein gutes Mittel, um Wohnungsknappheit entgegenzuwirken und gleichzeitig Wohnungen in ländlichen Regionen attraktiver zu machen und den ländlichen Raum zu beleben.

http://wohnkrise.de
2 https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/themen/wohnen-immobilien/leerstand/_node.html

Bild: Inna Dodor / Shutterstock.com
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