In Zeiten von Umweltverschmutzung, Klimawandel und Co. ist Nachhaltigkeit ein besonders großes Thema geworden. Doch nachhaltig leben geht nicht nur zu Hause, sondern auch am Arbeitsplatz. Ein Coworking-Space bietet die perfekten Voraussetzungen, um ein nachhaltig gestaltetes Umfeld zu schaffen. Warum Coworking-Spaces an sich schon für mehr Nachhaltigkeit sorgen, und was Betreiber und Coworker selbst noch tun können, um aktiv noch mehr dazu beizutragen? Das haben wir hier einmal festgehalten.

Warum sind Coworking-Spaces nachhaltig?

Coworking-Spaces sind besonders deshalb nachhaltig, weil Ressourcen geteilt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Drucker, die Kaffeemaschine und Beamer. All diese Geräte werden von den Coworkern gemeinschaftlich genutzt, nicht jeder im Haus muss sich ein eigenes kaufen.
Auch Strom wird durch Coworking-Spaces gespart. Was sonst jeder Einzelbüro- oder Home-Office-Nutzer für Heizung, Licht, WLAN, usw. verbrauchen würde, wird hier immer nur einmal pro Raum mit mehreren Nutzern gebraucht. Auch in der Küche kann vor allem gegenüber dem Home-Office gespart werden – Tee kochen für viele Personen auf einmal statt jeder einzeln, und die Spülmaschine füllt sich wie von selbst und muss nicht laufen, obwohl sie nur halb gefüllt ist.
Ein besonders großer Vorteil ist, dass Coworking-Spaces in ländlicheren Gegenden dafür sorgen, dass der Pendelverkehr und somit auch der CO2 Ausstoß reduziert wird. Spaces in (Groß-)Städten liegen oft so zentral, dass sie problemlos mit dem ÖPNV oder sogar mit dem Rad erreichbar sind. 

Wie können Betreiber von Coworking-Spaces diese noch nachhaltiger machen?

Auch, wenn Coworking-Spaces von sich aus schon zur Nachhaltigkeit beitragen, so gibt es doch einige Dinge, die Coworking-Space-Betreiber tun können, um für noch mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Einige Ideen haben wir hier aufgelistet.

Auf Mülltrennung achten

Nicht nur zu Hause, sondern auch auf der Arbeit sollte Mülltrennung ein Thema sein. Vor allem in der Küche bietet es sich an, mehrere Mülleimer zur Verfügung zu stellen und ausreichend zu kennzeichnen, welcher davon für was vorgesehen ist. Ggf. bietet es sich auch an, Regelzettel aufzuhängen, die die Trennung klar deutlich machen.

Wasser selbst sprudeln

Um noch mehr Plastik (und auch Glas) einzusparen, bietet sich die Nutzung eines sogenannten Wassersprudlers an. Die Flaschen können ganz einfach mit Leitungswasser gefüllt und dann nach Belieben aufgesprudelt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, einen Wasserhahn mit verbundenem Wassersprudler zu installieren. Dann müssen für die Coworker nur noch ausreichend Gläser und Flaschen bereitgestellt werden.

Auf Gerätenutzung hinweisen

Coworking-Space-Betreiber sollten auf die optimale Nutzung von Elektrogeräten hinweisen. Eine nur halb gefüllte Spülmaschine laufen zu lassen, ist wenig sinnvoll, das sollte jedem klar sein. Aber welches Programm am besten geeignet ist, das weiß nicht jeder Coworker. Oft reicht hier eines, das nicht lange läuft, aber trotzdem frisch genutzte Gläser und Teller zuverlässig säubert. Ein kleiner Hinweis in der Küche sollte genügen, damit es bei der Nutzung nicht zu Missverständnissen kommt.
Außerdem können Betreiber z.B. darauf hinweisen, dass die Coworker beim Verlassen ihres Arbeitsplatzes ihre PC-Bildschirme ausschalten sollen. Dadurch kann eine Menge Strom eingespart werden.

LEDs nutzen

LEDs verbrauchen bei gleicher Leistung weniger Energie, was nicht nur umwelttechnisch, sondern auch wirtschaftlich nachhaltig ist. Denn auch, wenn LED-Lampen in der Anschaffung etwas teurer sind als andere Lichtquellen, machen sie dies durch eine längere Lebensdauer und weniger Stromverbrauch wieder wett.

Recyclingpapier nutzen

Auch wenn es banal klingt, ist die Nutzung von Recyclingpapier ein toller Weg für mehr Nachhaltigkeit. Das gilt übrigens nicht nur für Kopier- sondern auch für Toilettenpapier sowie Papier zum Hände Abtrocknen.

Nachhaltigkeit auf der Toilette

Eine Alternative zum Abtrocknen der Hände mit Papier ist das Nutzen von Handtuchrollen oder normalen Handtüchern. Bei diesen sollte aber beachtet werden, dass sie regelmäßig gewaschen werden müssen, was wiederum zu einem Energieverbrauch bei der Wäsche führt. Hier sollte also abgewogen werden, ob für den jeweiligen Space Papier oder Handtücher besser sind. Bei Seife kann statt auf herkömmliche Seife auf Naturprodukte zurückgegriffen werden. Naturseife in fester Form wird nämlich nicht nur nachhaltiger produziert als normale Seife, sondern verursacht auch keinen Plastikmüll, sondern maximal etwas Papiermüll.

Was können Nutzer von Coworking-Spaces für mehr Nachhaltigkeit tun?

Fahrgemeinschaften bilden

Coworking-Spaces bieten die perfekte Gelegenheit, sich aus verschiedensten Gründen mit anderen Nutzern zusammenzuschließen – nicht nur zum Arbeiten. Vielleicht finden sich im Space ja auch Nutzer, die eine ähnliche Fahrtroute haben und mit denen man eine Fahrgemeinschaft bilden könnte? Auch, wenn man sonst nicht zusammen arbeitet, kann man sich zumindest den Weg zur Arbeit teilen. Eine kurze Umfrage beim nächsten gemeinsamen Frühstück oder ein Aushang am schwarzen Brett oder in der Küche könnten der erste Schritt sein.

Sammelbestellungen

Wer eine Bestellung (z.B. für Büromaterial) aufgeben möchte, der sollte zunächst einmal bei anderen Space-Nutzern anfragen, ob diese ebenfalls etwas benötigen. Durch Sammelbestellungen können sowohl Verpackungsmaterial als auch Transportwege (und -kosten) eingespart werden.

Fehldrucke wiederverwenden

Sowohl Fehl- als auch Musterdrucke können wiederverwendet werden – zum Beispiel als Notizzettel. So kann Papiermüll reduziert werden.