Die Generation Z kommt auf den Arbeitsmarkt. Immer wieder wird über diese Generation berichtet, die bezogen auf Arbeit so ganz anders sein soll als ihr Vorgänger. Es gibt viele Gründe, warum das so ist und vor allem gute Möglichkeiten, wie Arbeitgeber mit den Anforderungen dieser Generation umgehen können. Dabei spielen auch Coworking Spaces eine tragende Rolle.

In naher Zukunft, etwa zwischen den Jahren 2025 und 2035 werden die Menschen der Generation der Babyboomer in Rente gehen. Mit ihrem Weggang schrumpft die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland deutlich. Die Ausmaße dieses Weggangs und dessen Folgen beschreibt beispielsweise das Institut der deutschen Wirtschaft. Umso wichtiger wird es für Unternehmen, junge Arbeitnehmer für sich zu begeistern und so deren Arbeitskraft zu gewinnen. Dazu gehört vor allem die Generation Z, denn die Kinder dieser Generation kommen nach und nach auf den Arbeitsmarkt.

Ganz genau sind Anfang und Ende der Generation Z nicht definiert, die meisten Quellen geben aber 1995 oder 1996 als Beginn dieser Generation an, sie endet etwa zwischen 2010 und 2012. Manche Experten sind der Meinung, man solle die Generation Z erst ab 2000 beginnen lassen, da sich durch die Entwicklung des Smartphones große Unterschiede bei der Rolle der Technik im Kindesalter ergeben. Die zeitlichen Grenzen sind also nicht klar definiert, fest steht aber: Auch wenn manche Angehörigen der Generation Z bereits vor ein paar Jahren ins Berufsleben eingetaucht sind, so verlässt ein Großteil erst jetzt oder in den nächsten Jahren die Schule oder Uni und stürzt sich ins Getümmel des Arbeitsmarkts. Daher ist es für Arbeitgeber enorm wichtig zu wissen, welche Anforderungen diese Menschen an die Arbeitswelt haben. Denn die Karriere steht – im Gegensatz zu vielen vorherigen Generationen – bei der Generation Z nicht mehr an oberster Stelle. Die Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber ist geringer als man es bisher kannte. Insgesamt lässt sich festhalten: Wenn es um die Generation Z geht, sind es die Arbeitnehmer, die sich ihre Arbeitgeber aussuchen werden, nicht andersherum. Und genau deswegen sollten Unternehmen für die potenziellen Bewerber so attraktiv wie möglich auftreten.

Warum Remote Work und Coworking Spaces bald nicht mehr wegzudenken sind

Besonders prägend für die Generation Z sind unter anderem familiärer Zusammenhalt und Heimatverbundenheit. Beides sind Hinweise darauf, dass die Angehörigen dieser Generation oft wohl eher ungern den Ort, an dem sie aufgewachsen sind, verlassen möchten. Im Gegenteil: Viel mehr wollen sie vermutlich in ihrer Heimat bleiben, dort, wo auch ihre Familie lebt. Sie ziehen nicht dorthin, wo sie einen Job finden, sondern suchen sich einen Job, wo sie leben. Unternehmen müssen ihre Fühler also möglichst weit ausstrecken. Auch reine Remote-Stellen sollten heute keine Ausnahme mehr sein. Denn wer sich als Arbeitgeber über regionale Grenzen hinaus nach Mitarbeitern umschaut, der hat gleich viel größere Chancen, fachlich versierte Leute zu finden.

Bei aller Liebe zur Familie und zur Heimat kann Homeoffice hier aber nicht die vom Unternehmen vorgegebene Lösung sein. Vielmehr müssen flexible Arbeitsplatzlösungen und die Möglichkeit zur Nutzung dritter Orte geboten werden. Vor allem deswegen, weil die Generation Z ein Freund der strikten Trennung von Arbeit und Freizeit ist. Das ist sowieso von großer Bedeutung. „Eine Tagesstruktur ist enorm wichtig“, erklärt Prof. Dr. Axel Minten, Vizepräsident des BVCS und Experte für New-Work-Themen. „Die Abgrenzung des Ortes der Arbeit zu dem des Wohnens gehört dazu. Zu Hause ist das oft nicht möglich. Deswegen sind Coworking Spaces eine tolle Möglichkeit, um strukturiert zu arbeiten.“

Ebenso ist den Kindern der Generation Z ein kollegiales Umfeld sehr wichtig. Das lässt sich genauso wie die strikte Trennung von Arbeit und Freizeit nicht mit dem Homeoffice vereinbaren. Im Coworking Space hingegen können die sozialen Kontakte gepflegt werden, Community Events sorgen für noch mehr Austausch und Networking.

Werte einer Generation

Betrachtet man die Werte, auf die Angehörige der Generation Z immer wieder zurückkommen, festigt sich dieses Bild. Zu den wichtigsten Werten gehören neben Gesundheit und Freiheit auch Familie und Freundschaft.

Gesundheit haben glücklicherweise in den letzten Jahren bereits viele Arbeitgeber als wichtiges Thema erkannt. Allerdings ist noch Luft nach oben. „Wir haben viel getan für die körperliche Gesundheit, aber wenig für die psychische“, so Axel. „Daher ist Remote Work auch so ein Herzensthema von mir. Arbeite, wo Du willst und wann Du willst. Das baut Stress ab.“ Coworking macht Pendeln oft unnötig(er), zudem sind viele Coworking Spaces rund um die Uhr geöffnet. So kann auch die Arbeitszeit selbst eingeteilt werden, sofern dies vom Arbeitgeber befürwortet wird. Das trägt ungemein zur psychischen Gesundheit bei, zudem ist die Einteilung eines strukturierten Arbeitstags problemlos möglich. Ebenso geht damit der Aspekt der Freiheit einher, der der Generation Z ebenfalls extrem wichtig ist. Wer nicht an einen bestimmten Arbeitsort und damit an ÖPNV oder Auto gebunden ist, wird sich vermutlich automatisch freier fühlen als jemand, der außer dem Auto oder einem langen Bahnweg keine Möglichkeit hat, jeden Tag ins selbe Büro zu fahren, um am selben Schreibtisch zu sitzen. Gleichzeitig fesselt die Möglichkeit zur Nutzung eines Coworking Spaces Arbeitnehmer nicht ans Homeoffice.

Durch Arbeit und lange Pendelzeiten geht vielen Menschen zudem die Zeit für Familie und Freundschaften verloren. Die Zeitersparnis, die die Nutzung von Coworking Spaces – insbesondere in ländlichen Regionen – mit sich bringt, kann für Unternehmungen mit Familie und Freunden genutzt werden. All diese Werte, die der Generation Z so wichtig sind, können von Arbeitgebern also unterstützt werden, indem sie Remote Work und die Nutzung dritter Orte ermöglichen.

Freiheit und Struktur sind keine Widersprüche

Die Generation Z ist also vor allem auf Struktur im Arbeitsalltag bedacht, wobei auch Freiheit ein wichtiger Wert ist. Was zunächst wie ein Gegensatz erscheint, muss aber keiner sein. Auch wenn die Kinder der Generation Z im Gegensatz zu den Millennials oft nicht auf Homeoffice und flexible Arbeitszeiten stehen, müssen Umzüge für den Job oder lange Pendelwege nicht die Lösung sein. Durch das Angebot der Nutzung von wohnortnahen Coworking Spaces lässt sich beides umsetzen: Der Wohnort kann der gleiche bleiben und trotzdem kann der Job in einem Unternehmen in der Ferne sein. Remote Work heißt nicht, nur zu Hause von der Couch aus zu arbeiten. Dem Wunsch nach einem 9-to-5-Job mit festem Feierabend kann trotzdem nachgegangen werden. Coworking Spaces bieten ein professionelles Arbeitsumfeld sowie soziale Kontakte. Und das Wichtigste: Sie vereinfachen die Strukturierung des Arbeitsalltags.

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