Je bekannter und beliebter Coworking wird, desto mehr innovative Konzepte entstehen für die verschieden Spaces. Eine Idee, die bisher noch nicht im Fokus stand, aber definitiv eine Überlegung wert wäre, ist das Coworking in Schulen. Die Vorteile des Konzepts liegen ganz klar bei der Vernetzung zwischen Unternehmen und Schülern. Doch das ist nicht die einzige Perspektive, die der Ansatz mit sich bringt.

Es gibt ihn zwar, den klassischen Coworking Space, in dem es einen oder mehrere große Coworking-Bereiche mit Fix- und Flex-Desks gibt, daneben vielleicht noch ein paar abgetrennte Büroräume. Doch immer öfter gibt es auch Coworking-Plätze, die auf den ersten Blick weniger klassisch erscheinen. Beispielsweise solche, die in Kombination mit einer Unternehmensfläche auftreten. Doch es geht auch noch weiter über den Tellerrand hinaus. Ein Beispiel dafür ist das Coworking in Schulen. Allerdings ist damit nicht gemeinsames Arbeiten unter den Schülern gemeint, sondern das Bereitstellen von Coworking-Plätzen für alle, die auch ein herkömmlicher Coworking Space anspricht: Unternehmen, StartUps, Selbstständige, Freiberufler und Gründerteams.

Potenzielle Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenbringen

Auf den ersten Blick erscheint eine Kombination aus Schule und Coworking Space vielleicht ungewöhnlich, auf den zweiten Blick eröffnen sich jedoch viele Möglichkeiten, die daraus entstehen. Bereits früh können Schüler und Unternehmen so Kontakte knüpfen. Unternehmen haben ihre potenziell zukünftigen Mitarbeiter in direkter Reichweite – und die Schüler potenzielle Arbeitgeber. Ob Praktika, Ausbildungsstellen oder Werkstudierendentätigkeiten, all das sind mögliche Zusammenarbeiten nach oder gar während der Schulzeit.

Ebenso können Kooperationen entstehen, aus denen zum Beispiel Bewerbungs-Trainings oder Workshops zu Medienkompetenz hervorgehen können. Diese Chance sieht auch Dr. Mandana Sedighi, die am Projekt „Schule als hybrides System – Systematische Untersuchung zur Entwicklung eines architektonisch-pädagogischen Konzepts für Schulen als hybrides System“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt war. Sie sieht die Vorteile beispielsweise bei der Einrichtung von Arbeitsräumen für StartUps in Schulen. Im Zuge von Kooperationen könnten die Kinder den Umgang mit digitalen Medien und aus erster Hand auch den mit Programmiersprachen im beruflichen Umfeld erfahren.

Den Horizont erweitern

In einer Schule ansässige Unternehmen können aber nicht nur dadurch profitieren, dass die Schüler potenzielle zukünftige Mitarbeiter sind. Auch die Sichtweisen der jungen Generation sind für viele Firmen von großer Bedeutung. Und eben diese Zielgruppe ist beim Sitz in einer Schule einfach zu erreichen. Zudem gibt es besonders in kleinen Orten oft wenig idealen Büroraum. Schulen hingegen sind auch in den meisten ländlichen Regionen zu finden.

Die Kombination von Coworking Space und Schule könnte letztlich viele Vorteile mit sich bringen und erscheint definitiv als Konzept, das in Zukunft mehr Form und Gestalt annehmen könnte.

Bild: BlurryMe/Shutterstock.com
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