Drei Kommunen erhalten im Rahmen der aktuellen Projektrunde des Projekts „Dorf-Büros“ von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz eine Förderung für die Eröffnung eines Coworking-Spaces. Darunter ist auch die Verbandsgemeinde Aar-Einrich. Woher die Motivation für die Bewerbung kam, wo das Dorf-Büro eröffnet wird und welche Erwartungen man an das Projekt hat, erzählt Bürgermeister Harald Gemmer im Interview.

Wo wird das Dorf-Büro von Aar-Einrich eröffnet werden? 

Das Dorf-Büro wird in Kooperation mit der in Katzenelnbogen ansässigen Firma Rabb Computer Systemhaus in deren Räumlichkeiten in der Obertalstraße 20 eröffnet. Wir werden fünf feste Arbeitsplätze, einen Besprechungsraum und im offenen Bereich mehrere flexible Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. 

Warum fiel die Wahl auf diesen Ort/diese Räumlichkeiten?

Nachdem die Ortsgemeinden kein Interesse an dem Wettbewerb bekundeten, hat die Verbandsgemeinde Aar-Einrich ein Interessenbekundungs- und Bewerbungsverfahren durchgeführt. Darauf haben sich zwei Interessierte beworben. Die beiden angebotenen Objekte wurden von einer Arbeitsgruppe besichtigt, die aus Mitarbeitern verschiedener Bereiche der Verwaltung bestand. Diese Gruppe wählte nach einem Punkteverfahren die Rabb Computer Systemhaus GmbH in Katzenelnbogen aus.

Was war die Motivation der Verbandsgemeinde Aar-Einrich, beim Wettbewerb mitzumachen?

Das Dorf-Büro soll die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger verbessern und das Dorfleben in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich beleben. Die Verbandsgemeinde Aar-Einrich ist eine ländliche Region. Viele Menschen pendeln aus der Verbandsgemeinde, darunter viele in das Rhein-Main-Gebiet. Weite Wege zur Arbeit rauben wertvolle Lebenszeit und belasten die Umwelt. Mit der Einrichtung eines Dorf-Büros werden wir vielen Menschen die Möglichkeit bieten, von einem wohnortnahen Arbeitsplatz, der modern eingerichtet ist und auch von der technischen Ausstattung auf dem neusten Standard ist, zu arbeiten. Gleichzeitig erleben die Nutzer das Flair der Gemeinsamkeit, Kollegialität und des Wir-Gefühls. Das Dorfbüro ist bei uns richtig platziert, da wir den Menschen, die hier leben, wohnortnahe Arbeitsmöglichkeiten bieten, Wohnqualität erhöhen und damit auch für Neubürger interessant werden und den demografischen Wandel verändern. Wir haben die Probleme der Menschen mitbekommen. Der Küchentisch ist kein idealer Arbeitsplatz. Von daher wird unser Projekt mit Sicherheit zur richtigen Zeit an den Start gehen. 

War Ihnen das Thema Coworking und speziell Coworking im ländlichen Raum denn schon vorher bekannt?

Von Coworking-Spaces habe ich über die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz erfahren. Wir hatten bereits in der ersten Bewerbungsrunde im Jahre 2019 überlegt, uns selbst zu bewerben, da Büros im Verwaltungsgebäude in Katzenelnbogen durch den Auszug von Mietern frei geworden waren.

Was versprechen Sie sich vom Dorf-Büro in Aar-Einrich? Was wünschen Sie sich?

Es steht fest, dass jeder, der nicht auspendelt, hier in unserem Bereich einkaufen wird. Die Kaufkraft bleibt somit in der Region und bestehende Geschäfte werden bleiben. Wir haben den Anspruch, dass unser Dorf-Büro für die Zukunft ein Nachfolgeprojekt finden wird.

Gibt es jetzt schon Interessenten?

Es gibt bereits Interessenten für das Dorf-Büro. Dieses befindet sich jedoch erst in der Bauphase und es besteht noch kein Buchungskalender. Sobald der Bauzeitenplan zuverlässig vorliegt, werden wir durch entsprechende Werbung gezielt auf die einzelnen Angebote des neuen Dorf-Büros eingehen und die bereits vorhandenen Interessenten sowie auch neue Kunden informieren.

Vielen Dank für das Interview!

Foto: Harald Gemmer (l.) und Ahmed Khan, Geschäftsführer der Rabb Computer Systemhaus GmbH, unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung zur Errichtung des Dorf-Büros in Katzenelnbogen. Ebenfalls auf dem Bild: Projektleiterinnen Susanne Gill (h.l.) und Tina Wuschko (h.r.) von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, Service- und Projektmanagerin der Firma Rabb Jutta Hochkamer (2.v.r.) und Caroline Weis, die das Projekt seitens der Verbandsgemeinde Aar-Einrich begleitet.
© Verbandsgemeinde Aar-Einrich